Grace Farms, New York/US
Rund 30 km nordöstlich von New York hat das japanische Büro SANAA nahe dem biblisch klingendem Örtchen New Canaan mit „Grace Farms“ ein Meditationszentrum geschaffen. Ihr Ziel war eine harmonische Integration ihrer Architektur in die umgebende Natur. Bewusst wurde daher der Neubau in Form eines Flusses angelegt, der sich einen sanften Hügel hinab windet und so das gegebene Relief nur betont. Die geschwungene Fassade besteht fast nur aus Glasscheiben, die ein Flachdach tragen.
Der eingeschossige Pavillon teilt sich in separate Untereinheiten, die von der Großform wandelgangartig umschlossen sind. Am untersten Punkt sitzt eine kleine Gymnastikhalle, auf die die Anmeldung und ein Speisesaal folgen. Daran schließt sich eine Büroeinheit und die Bibliothek an. Seinen Höhepunkt findet der Bau – auch formal – auf der Hügelspitze in einem Sakralraum.
Das Bauwerk wurde nachhaltig errichtet. So wurden nur ausführende Firmen beauftragt, die ihren Sitz innerhalb eines 100 km-Radius‘ hatten (was auf ganz New York City zutrifft), ebenso wurde nur lokal geschlagenes Holz verwendet. Eine Zertifizierung nach LEED steht an. Interessanterweise besitzt die ganze Einheit keine Toiletten. Sie sind im benachbarten Altbau, einer Scheune untergebracht, die aber nirgendwo gezeigt wird. Robert Mehl, Aachen