Perle in BasalkleidPumpwerk am Rhein bei Köln-Niehl
Fehlplanungen am Vater Rhein und seinen Zuflüssen haben die Hochwassersituation ver-schärft. Weil mit Rückbau auf der am stärksten befahrenen Wasserstraße Deutschlands nicht zu rechnen ist, reagieren die Anrainergemeinden mit Gegenmaßnahmen: Deichanlagen, Überflutungs- und Rückhalteflächen, Pumpwerke. Die Stadt Köln baut seit Jahren nach Plan solche Anlagen, die mehr sein sollen als schiere Technik im Einheitskontainer. Architekturwettbewerbe werden ausgelobt, so auch für das Pumpwerk Köln-Niehl im Jahre 2005. Gewonnen hat den die Astoc GmbH & Co. KG, jetzt ist der Bau am Rhein fertig. Die Funktionsabläufe des genauer gesagt „Regenwasserklärwerks“ verknüpfen die drei Bauteile Pumpe, Klärbecken und Technikgebäude zu einer Anlage.
Augenfällig ist hier insbesondere die Längsseite des Gebäudes mit der geschwungenen Basaltfassade. Hier wird die Regenwasserreinigung als Teil des ökologischen Prozesses verbildlicht, die dauerhafte Berieselung mit gereinigtem Regenwasser macht diese Wand feucht und fruchtbar, die Natur breitet sich auf der Fassade aus und verwandelt sie am Ende in eine moosige, weiche Wand. Die Basaltfassade geht in eine Streckgitterverkleidung über, die das inhomogene Nutzbautenensemble optisch harmonisiert.
Der Neubau versteht sich als Teil einer „Perlenkette“ von Bauwerken, die über ihr Funktionieren hinaus eine besondere Widmung an den öffentlichen Raum erhalten.