Zum Tod von Fumihiko Maki

Pritzker-Preisträger verschmolz das Beste aus Ost und West

Der japanische Stararchitekt und Pritzker-Preisträger Fumihiko Maki ist tot. Wie in der vergangenen Woche bekannt wurde, starb er am 6. Juni 2024 im Alter von 95 Jahren in seiner Heimatstadt Tokio. Die für den 23. Juni 2024 geplante Eröffnung des von ihm entworfenen Museums Reinhard Ernst in Wiesbaden erlebte er nicht mehr. Das Museum wird im Herbst Veranstaltungsort eines DBZ-Werkgesprächs sein (Infos folgen).

Auch im Düsseldorfer Medienhafen steht ein Fumihiko Maki (das Haus mit der "roten Mütze")
Foto: Benedikt Kraft

Auch im Düsseldorfer Medienhafen steht ein Fumihiko Maki (das Haus mit der "roten Mütze")
Foto: Benedikt Kraft

Fumihiko Maki wurde 1928 in Tokio geboren. Er machte seinen Bachelor 1952 an der Universität Tokio und ging dann in die USA, um dort an der Cranbrook Academy of Art und an der Harvard Graduate School of Design einen Master anzuschließen. Nach seinem Studium war er unter anderem für das Architekturbüro Skidmore, Owings and Merrill in New York sowie ab 1956 für einige Jahre in Harvard sowie an der Washington University als Professor tätig. Im Jahr 1965 kehrte er nach Japan zurück, um sich dort mit einem eigenen Büro, Maki and Associates, selbständig zu machen. Gleichzeitig lehrte er bis 1987 als Professor an der Universität Tokio.

Der japanische Architekt und Pritzker-Preisträger Fumihiko Maki ist gestorben.
Foto: Maki and Associates

Der japanische Architekt und Pritzker-Preisträger Fumihiko Maki ist gestorben.
Foto: Maki and Associates

Der vielfach ausgezeichnete japanische Architekt war in den 1960er-Jahren Teil der Metabolismus-Bewegung. International bekannt wurde Maki 1985 mit dem Spiral House in Tokio. Zu seinen renommiertesten Bauten gehören u.a. das Aga Khan Museum in Toronto, das Four World Trade Center am Ground Zero in New York sowie das Kunst- und Kulturzentrum Sea World in Shenzhen in China.

Nach Kenzo Tange, seinem Mentor, wurde Maki 1993 als zweiter Japaner mit dem Pritzker-Preis ausgezeichnet. In der Begründung der Jury hieß es damals: "Er (Maki) ist ein Modernist, der das Beste aus östlichen und westlichen Kulturen zu einer Architektur verschmolzen hat, die die jahrhundertealten Qualitäten seines Heimatlandes repräsentiert und gleichzeitig zeitgenössische Baumethoden und Materialien gegenüberstellt."

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