Was Homeoffice für den Wohnungsbau bedeutet
Seit Beginn der Corona-Pandemie wird viel über die Zukunft des Büromarktes diskutiert. Was ist aber mit unserem Zuhause, unseren Wohnungen und Nachbarschaften? Wenn wir zukünftig an 2-3 Tagen im Homeoffice arbeiten, ist die Frage nach der Zukunft des Wohnens gleichwohl wichtig. Zweifellos: Der Geist des mobilen Arbeitens wird sich auch nach dem Ende der Pandemie nicht zurück in die Flasche stecken lassen. Wie und wo wollen wir also zukünftig leben und arbeiten?
Wie viel mehr unsere Wohnungen und Häuser leisten müssen, wenn wir nicht täglich ins Büro fahren, haben wir alle festgestellt. Gästezimmer wurden in Büros umdisponiert, die gemütliche Leseecke musste einem Schreibtisch weichen und der Wert eines Balkons ist fast ins Unermessliche gestiegen. Wir alle haben gelernt zu improvisieren und haben in unserem Zuhause Arbeitsplätze geschaffen, für die es bisher eigentlich gar keinen Platz gab. Klar ist: Diese Anpassungen sind nur Zwischenlösungen. Um unter neuen Anforderungen gesund und komfortabel leben und arbeiten zu können, müssen auch unsere Wohnungen und Häuser sich künftig ändern. Welche Konsequenzen das Homeoffice auf den Wohnraum und den Wohnungsmarkt hat, untersuchen aktuell die Experten der Branche Wohnen bei Drees & Sommer. Basierend auf die bisherige Erfahrung aus zahlreichen Wohnbauprojekten, darunter innovative Vorhaben wie das Quartier Heidestrasse oder das Carossa Quartier in Berlin, hat das Expertenteam einige Thesen aufgestellt. Diese zeigen die möglichen Auswirkungen der zunehmenden Heimarbeit auf den Wohnungsmarkt und sollen dabei helfen, die Lösungen für die damit verbunden Herausforderungen zu finden.
Service- und Sharing-Konzepte im Fokus
So gehen wir davon aus, dass die Nachfrage nach Services, die der Integration von Arbeit und Wohnen dienen, stark steigen wird. Dienstleistungen wie Babysitter, Haushaltsführung und Lieferdienste werden bereits heute häufiger als bisher in Anspruch genommen. Eine weitere These lautet: Größere Wohnungen mit zusätzlicher Fläche fürs Arbeiten sind nur die Lösung einiger weniger. Die Zukunft für viele wird das Gemeinschaftsgefühl spendende Shared Neighbourhood Office, also eine innerhalb eines Quartiers gemeinsam nutzbare Bürofläche, sein. Damit wird auch die Nachfrage nach solchen Räumen in Gebäuden und Quartieren zunehmen. Zudem gilt: Die Stadt wird grüner und das Land urbaner. Auch wenn niedrigere Preise in Kombination mit entfallenden Pendelzeiten das Wohnen im Umland bezahlbarer machen, werden zukünftige Quartiersentwicklungen nur dann erfolgreich, wenn Sie Gemeinschaftssinn und urbanes Lebensgefühl spenden.
Upgrade für den Grundriss
Ähnlich wie der Hauswirtschaftsraum wird auch das Homeoffice-Raum zukünftig zum Standard in Neubauentwicklungen werden, so eine weitere These. Und so wie die Büros wohnlicher werden, übernehmen künftig auch unsere Wohnungen die Prinzipien der aktivitätsbezogenen Büroraumgestaltung. Smarte Grundrisse und Möbel ermöglichen Raumszenarien je nach Tagesphase und notwendiger Funktion. Die monofunktionale Raumnutzung gehört damit der Vergangenheit an. Wohnung werden also nicht unbedingt größer, sondern stärker für die tatsächlichen Lebenswelten und Aktivitäten der Nutzer konzeptioniert.
Angesichts dieser Entwicklungen zeigt sich, dass individuelle und ganzheitliche Lösungen gefragt und für den Erfolg entscheidend sind. Sie sehen Bedarf in Ihren Projekten und Vorhaben? Sprechen Sie uns an: