Menschen: Petra Kahlfeldt, Carl Fingerhut, Chris Wilkinson und Sir Richard Rogers

Der BDA findet es bedenklich, viele Architekt­Innenkollegen ebenfalls: die Ernennung von ­Petra Kahlfeldt zur neuen Senatsbaudirektorin von Berlin. Petra Kahlfeldt folgt auf Regula Lüscher, die Mitte 2021 auf eigenen Wunsch in den einstweiligen Ruhestand gegangen war. Petra Kahlfeldt gilt vielen als unerfahren in Verwaltungsfragen, einige Kritiker allerdings werfen ihr eine rückwärtsgewandte Architekturhaltung vor und zitieren sie mit ihrer Vision von der „Wiederbebauung der historischen Mitte“ Berlins, die die Architektin dezidiert als „Wiederaufbau“, also Rekonstruk­tion ansieht. Besonders allerdings wird darüber gestritten, ob das Ernennungsverfahren – der Senat hat hier die Hoheit – das geeignete sei und ob nicht eine unabhängige Berufungskommission mit Experten aus den Bereichen Architektur und Stadtentwicklung das bessere Auswahlinstrument sei; Regula Lüscher war damals ebenfalls von Senatseite ernannt worden, damals holte die Senatorin für Stadtentwicklung, Ingeborg Junge-Reyer, die Schweizerin nach Berlin. Protest? Keiner, jedenfalls kein sehr lauter.

Von uns gegangen sind in den letzten Monaten der Schweizer Architekt Carl Fingerhut (1936-2021), die Briten Chris Wilkinson/Wilkinson­Eyre (1946-2021) und Sir Richard Rogers (1933-2021). Sir Richard George Rogers, Baron Rogers of Riverside, vielfach ausgezeichneter Architekt mit internationalem Renommee und Werk, wurde am 23. Juli 1933 in Florenz geboren, war u. a. Pritzker-Preisträger (2007) und Architekt des Centre Georges Pompidou in Paris (zusammen mit Renzo Piano) und des Lloyds Building in London sowie vieler weiterer Bauten weltweit, die sich durch ihr offensichtlich technoides Äußeres bis heute ins visuelle Gedächtnis eingraben. Sir Rogers verstarb am 18. Dezember 88-jährig in London.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 09/2018

Sir Richard Rogers zum Geburtstag

Dass der Architekt, der so britisch wirkt wie kaum einer, im norditalienischen Florenz das Licht der Welt erblickte – am 23. Juli 1933 – möchte man in der Rückschau beinahe als ein Menetekel...

mehr

Pritzkerpreis 2023 an Sir David Chipperfield

Der Architekt ist der 52. Pritzker Preis Träger seit seiner ersten Verleihung 1979 an Philip Johnson

Im letzten Jahr war es der Außenseiter Star (geht das?) Francis Kéré, der den hoch dotierten, höchst angesehen Preis für Architekt:innen und Architektur erhielt, den Pritzker Preis. Jetzt,...

mehr
Ausgabe 11/2014

Richard Meier feiert 80sten www.richardmeier.com

Nobel und harmonisch muss Architektur sein, wenn sie dauerhaft überleben will, physisch und sicher auch als ein Gedanke/Gedenken. Das jedenfalls konstatierte Arata Isozaki anlässlich der...

mehr
Ausgabe 02/2019

Cité judiciaire de Paris, Paris/FR

Renzo Piano hatte schon mal in Paris einen Giganten bauen dürfen, zusammen mit Richard Rogers. Das war das Centre Pompidou, ein bis heute im Architekturdiskurs Maßstäbe setzendes Kulturgebäude,...

mehr
Ausgabe 04/2022

Mitten im Central Park Baden-Baden. Badischer Architekturpreis an Richard Meier

Der US-amerikanische Architekt Richard Meier hat den Badischen Architekturpreis in New York verliehen bekommen. Die Jury, Schirmherr Frank Scherer und Stifter Jürgen Grossmann würdigen mit dem...

mehr