17. BDB/LBS Studentenwettbewerbwww.bdb-nrw.de
Am 1. Oktober fand zum 17. Mal die Preisverleihung des alle zwei Jahre ausgelobten BDB/LBS Studentenwettbewerbs statt, diesmal in Aachen. Der Ort der Feierstunde ist traditionell auch der Ort, der durch die Teilnehmer zu be- oder zu überplanen ist. In diesem Jahr ging es um eine ehemalige Schule in der Aachener Innenstadt, für die zeitgemäße Wohnkonzepte abgefragt wurden.
Mit großem Abstand gewannen Dominik Briller und Daniel Ajwani von der FH Köln den Wettbewerb. Diese hätten, so die Juroren, den Grad ihrer Ausarbeitung beeindruckend weit getrieben. Um die besondere Qualität des Siegerentwurfs zu dokumentieren, verzichtete die Jury einstimmig auf die Vergabe eines zweiten Platzes. Stattdessen wurden zwei dritte sowie zwei vierte Plätze vergeben und ein weiterer Entwurf angekauft.
Der Wettbewerb lief größtenteils ohne die qualifizierte Begleitung durch eine Hochschule ab. Ein Mangel, den u. a. Rita Tölle, Vertreterin des Bauministeriums (MBWSV.NRW) und der Landesregierung, in ihrem Grußwort kritisierte: „Das Interesse an innovativen Lösungen für den Wohnungsbau kommt derzeit an unseren Hochschulen zu kurz.“ Tatsächlich war der Lehrstuhl für Technik und Ökologie von Prof. Fred Ranft der FH Köln der einzige, der diesen Wettbewerb an seinem Lehrstuhl regulär herausgab und mit Kolloquien begleitete. Insofern ist es kein Wunder, dass vier der sechs Preisträger seine Studenten sind.
Curt Brüning, als Vertreter des Sponsors LBS, ging in seinem Grußwort auf die immateriellen Vorteile des Wettbewerbs sowohl für die Studenten wie für sein Unternehmen ein.
Ernst Uhing, Präsident der AKNW und Mitglied des BDB, hob in seiner Rede die Interdisziplinarität des Wettbewerbs und seiner Teilnehmer hervor. Zu bedenken gab er aber, dass solche studentischen Wettbewerbe nicht als billige Think-Tanks missbraucht werden dürften.
Christiane Melcher, Vertreterin der Stadt Aachen, betonte schließlich in ihrer Rede Aktualität wie auch Dringlichkeit der Schaffung von angemessenen innerstädtischen Wohnformen. Sie schloss mit der Erkenntnis, dass die Realität zwischenzeitlich die Konzepte aller Planungen überholt hat: Derzeit wird die ehemalige Schule als Flüchtlingsunterkunft genutzt – und das mindestens bis Anfang 2017. Robert Mehl, Aachen