Anbau an ein Wohnhaus, Den Haag/ NL
Der Entwurf für den Anbau an das Einfamilienhaus in Den Haag stammt von der Bauherrin Margreet Keijer selbst. Die Architektin kontrastiert damit die niederländische Backstein-Architektur und ergänzt auf moderne Art die vorhandene Bausubstanz. Beide Bauten fügen sich zu einem Gesamten, das sich auf ein zentrales Motiv fokussiert: Den Innenraum mit dem Außenraum verschmelzen zu lassen. Der Boden wurde in einem Material gegossen, das scheinbar in die Außenfläche der Terrasse übergeht. So wirkt das helle Grau der Steine, als wären sie eine Spiegelung des Innenraumbodens, der sich in das Grün des heimischen Gartens fortführt. Für die perfekte Illusion ist der Übergang von innen nach außen komplett geradlinig und stufenlos. Der Anbau zieht sich tief in das Haupthaus hinein, da das einfallende Tageslicht weit in den Raum reichen sollte. Die Fassade ist komplett verglast und zu öffnen. Die Dachgaube der Wohnraumerweiterung setzt in etwa dort an, wo sich der Übergang beider Bauten befindet und verstärkt durch die zusätzliche Helligkeit den Effekt der Auflösung von Innen- und Außengrenzen.
Der Innenbereich ist in edlem Weiß gehalten, um Tageslicht, das von allen Seiten hereinzuströmen scheint, zu reflektieren und gleichmäßig im Raum zu verteilen. Ungewöhnlich in der Architektur des Anbaus ist der Kamin über Eck. Er befindet sich sehr weit vorne im Raum. So kann die Luft, die von der Verglasung aus in Richtung Innenraum zirkuliert, sofort erwärmt werden und sich gleichmäßig im Raum verteilen. Die gerade Linienführung des Anbaus wird durch zwei Leuchten über dem Esstisch subtil gebrochen, die in alle Richtungen scheinen und den Raum in den Abendstunden in sanftes Licht hüllen.
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