AuszeichnungNeues Gymnasium in Bochum
Der Einfluss der kooperativen Zusammenarbeit der Ingenieure auf die Architektur zeigt sich unter anderem in den ringförmigen ineinandergreifenden Baukörpern, die sich einem optimalen, ressourcenschonenden Verhältnis von Grundfläche zu Oberfläche annähert.
Die Baukörpergeometrie setzt sich in den Raumgeometrien, Podesten und offenen Galerien, die sich im Gebäudeinneren entlang organisch geschwungener Linien entwickeln, fort. Die gebogenen Wände weiten und verengen sich und bilden ein Kontinuum. Es entsteht ein Bewegungsraum, der zum flanieren einlädt und Aufenthaltsqualität entfaltet. Kommunikatives Zentrum ist die dreigeschossige Eingangshalle, die über eine 1000 m² große Dachkuppel belichtet wird. Als dreilagiges, pneumatisch gestütztes ETFE-Folienkissendach ausgebildet, stellt sich das Dachtragwerk als filigrane Stahlkonstruktion dar. Dank des geringen Eigengewichts konnte die Konstruktion der Kuppel trotz der großen Spannweite von bis zu 41 m mit einer Stichhöhe von nur 3 m ausgeführt werden.
Von Seiten des Bauherrn wurde schon frühzeitig die energetische Zielsetzung formuliert eine Zertifizierung als Green Building anzustreben. So erforderte die thermisch bauphysikalische Planung neben der wärmetechnischen Dimensionierung der Gebäudehülle insbesondere auch eine Betrachtung zum sommerlichen Wärmeschutz. Erhöhte Raumlufttemperaturen innerhalb der Unterrichtsräume unter sommerlichen Konditionen würden nicht nur die Behaglichkeit sondern auch die Konzentrationsfähigkeit von Lehrern und Schülern deutlich verschlechtern.
Dies führte zur Realisierung einer natürlichen Klimatisierung der Aufenthaltsräume, unter anderem durch die Nutzung der Speichermassen der Stahlbetondecken. Die einzelnen Klassenräume werden über eine dezentrale Lüftungsanlage, die in die Fassade integriert ist, belüftet und beheizt. Nur das Atrium verfügt über eine großflächige Fußbodenheizung.
Die bau- und raumakustische Behaglichkeit wurde durch abgehängte Akustiksegel, Maßnahmen in den Wandbereichen und hochwertige Schalldämmung in den Trennwandbauteilen zwischen Unterrichtsräumen und Fluren berücksichtigt.