Baugruppe Cambium, Tübingen

Das Mehrfamilienhaus der Baugruppe Cambium ist einer der ersten mehrgeschossigen Holzbauten in Tübingen. Es beherbergt zehn Wohnungen, die in ihrer Vielfältigkeit die heterogene Bauherrengemeinschaft widerspiegeln. Die Tübinger Architekten Stefan Berthoud von bsarchitektur und Daniel Tillmann vom Büro loco Architektur realisierten das Projekt in Schottenbauweise mit unterschiedlichen Achsmaßen, 6,5 m für Wohnbereiche und 3,5 m für Rückzugsbereiche. Keller und außen liegender Aufzugsschacht wurden als Massivbau erstellt, die vier Wohngeschosse in Holztafelbauweise. Für die Außenwände sahen die Planer eine hinterlüftete Fassadenbekleidung aus Nadelholz vor, im Bereich der Laubengänge, denen im Brandfall die Funktion der Fluchtwege zukommt, dagegen eine nichtbrennbare Fassadenbekleidung. Stefan Berthoud entwickelte ein objektbezogenes Brandschutzkonzept, mit dem die Brandschutzauflagen für Holztragwerke erfüllt werden konnten. Dadurch konnten die Außen- und Wohnungstrennwände sowie die tragenden Innenwände abweichend von der LBO Baden-Württemberg statt in F60-A hochfeuerhemmend (K260) mit einem Feuerwiderstand in F 90-B ausgeführt werden. Die brandschutztechnisch wirksame Bekleidung der Holzkonstruktion wurde allseitig mit einer K245-Kapselung durch eine 2-lagige Beplankung mit Gipsfaser-Platten ausgeführt. Um die Brandausbreitung in die Tragstruktur zu verhindern und Rauchdichtigkeit zu gewährleisten, wurden die Anschlussbereiche nach M-HFHHolzR möglichst fugenfrei ausgebildet.

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