Bundesinnenministerium (fast) fertig

Das Wetter hätte nicht besser sein können: Sonnenschein über allem. Der für rund 1 400 MitarbeiterInnen ausgelegte Neubau des Bundes­innenministeriums leuchtet mit seiner Kalksteinfassade. Drei Gebäudeteile, im Grundriss je ein Z, sind direkt gegenüber dem Kanzleramt (genauer: dem Kanzlerinnengarten) vor die Hochbahnlinie nahe dem Hauptbahnhof gestellt. Von der Straße Alt-Moabit ausgehend staffeln sie sich mit fünf, sechs und sieben Geschossen (plus 2 auf dem Kopfbau des Siebengeschossers) gen Südwesten in die Höhe.

Der Bau ist nun fast bezugsfertig, ab dem 15. April soll er bezogen werden. Gearbeitet wird dann in recht kleinen Büros, zwei Fens-terachsen sind für 15 m² Arbeitsfläche vorgesehen. Das enge Raster der geschosshohen und öffenbaren Fenster ermöglicht eine variable Nutzung dahinter: Von den minimal zwei Achsen kann auf 10 oder mehr erweitert werden. Für Großraumbüros, aber auch Sonderflächen wie die Bibliothek, Kantine etc.

Die drei Bauteile auf einer Art Sockelgeschoss, in welchem sämtliche Sonderräume untergebracht sind, schließen zwei Höfe in sich, deren Tiefe Dauerschatten auch im Sommer erwarten lässt. Die verschränkten Z-Riegel sind jeweils durch unterschiedliche hohe Foyers vertikal erschlossen und mit jeweils anderen Farbtönen gekennzeichnet. Das für rund 208 Mio. € erstellte Ministerium nach einem Entwurf von Müller Reimann, Berlin (Wettbewerb 2007, 1. Preis), arbeitet mit Erdwärme, Bauteiltemperierung etc. (mehr unter DBZ.de). Die Jury überzeugte das Haus „durch seine unaufdringliche Präsenz“, den Besucher durch seine moderat anti-modernistischen Typologien. Be. K.

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