„Carbon-Obelisk“ erneuert
Erinnern Sie sich noch an die IBA Emscher Park? In den 1990er-Jahren trug diese Bauaustellung – vorangetrieben durch den großartigen Karl Ganser – zu einem neuen Selbstverständnis des vom Niedergang betroffenen Ruhrgebiets wesentlich bei. Dass sie bis heute andauert, verdankt sie neben zahllosen gebauten Projekten auch dem umfassenden Kunstprogramm, das bis heute unter anderem auf dem Emscher Kunstweg (mit dem Fahrrad) bereist und erlebt werden kann. Die erste Großplastik war 1987 Raimund Kummers „Schwelle“ in Essen, es folgte 1998 Richards Serras „Bramme für das Ruhrgebiet“ oder das „Haldenereignis Emscherblick“, dessen architektonisch/ingenieurhafter Ausdruck dem Architekten Wolfgang Christ, Darmstadt, zu verdanken ist, zusammen mit dem Ingenieur Klaus Bollinger (Bollinger + Grohmann, Frankfurt a. M.).
Deutlich später reagierte die Bildhauerin Rita McBride anlässlich der Emscherkunst 2010 mit einer weniger ostentativen Geste auf die Monumentalskulpturen der männlichen Kollegen: An einer unscheinbaren Kreuzung zwischen Emscher und Rhein-Herne-Kanal in Altenessen ließ sie einen schwarzen, den „Carbon Obelisk“ aufstellen. Der wurde in der Vergangenheit schon einige Male aufgefrischt, zuletzt gründlich in diesem Jahr.
Jetzt steht der 14 m hohe, filigrane Spitzpfeiler an einer Wegegabelung (Altenessener Straße, Höhe Waldemey Straße) und zeigt stoisch zum Himmel.