DAM Preis für Architektur 2021 verliehen
Der DAM Preis 2021 ist entschieden: Gewonnen hat den vom Deutschen Architekturmuseum DAM bereits zum fünften Mal in enger Zusammenarbeit mit JUNG als Kooperationspartner ausgelobten Preis die Arge MVRDV, Rotterdam, mit N-V-O
Nuyken von Oefele Architekten, München mit ihrem Projekt „Werk12“, einem Mixed-use auf dem Werksviertel am Münchener Ostbahnhof (zum Werksviertel hier auf S. 16f). In der Runde der vier Finalisten waren noch das „Wohnregal“, Berlin, von FAR Frohn&Rojas (s. DBZ 02 | 2020), das „Verwaltungsgebäude mit gebäudeintegriertem Dachgewächshaus“, Oberhausen, von Kuehn Malvezzi, Berlin, sowie die „Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch“, Berlin, von O&O Baukunst, Berlin (s. DBZ 12 | 2019). Glückwünsche!
Schaut man auf die Finalistenrunde, ist die Juryentscheidung ein klares Statement zur Architektur des Aufgeregtseins, wofür schon die – auf der Oberfläche des Betrachtens – auf der Fassaden–ebene angebrachten, meterhohen Schriftzüge wie „AAHH“, „WOW“, „HMPF“ oder „PUH“ zu sprechen scheinen. Beim „Werk 12“ handle es sich – zusammengefasst – um eine „exzellente und visionäre Leistung“, die sich allerdings, so im Jurystatement weiter zu lesen, auf den MVRDV-Entwurf der Expo in Hannover bezieht, einer Weltausstellung, die 20 Jahr her ist und die für den Landschaftsstapel der Rotterdamer bis heute noch kein Happy End gefunden hat. „AAHH“, „WOW“, „HMPF“ oder „PUH“? Reicht das für das Prädikat „herausragend“? Gerade zwei der Finalisten, das Projekt von Ortner & Ortner Baukunst oder das von Kuehn Malvezzi zeigen doch auf das, was herausragt, nämlich die kluge wie architektonisch höchst anspruchsvolle Beschäftigung mit dem Bestand. Wie auch die meisten der Projekte, die in die vorletzte Runde gelangten und bereits mit zahlreichen Preisen geadelt sind und den DAM Preis durchaus noch als Krönung verdient hätten. So die Kita Karoline Goldhofer, Memmingen, von heilergeiger architekten, Kempten, die aktuell den Balthasar Neumann Preis 2021 erhalten hat (DBZ 12 | 2020 und 02 | 2021).
Der DAM Preis für Architektur wird seit 2007 an herausragende Bauten in Deutschland verliehen, so u. a. 2008 an Kolumba, Kunstmuseum des Erzbistums Köln (Peter Zumthor), 2010 an den Neuaufbau Neues Museum, Berlin (Chipperfield Architects), 2015 an die Neuen Meisterhäuser, Dessau (Bruno Fioretti Marquez Architekten) oder 2019 für die Modernisierung, Umbau Kulturpalast, Dresden (gmp).
Die Preisträger 2021, Finalisten und Projekte der Shortlist finden sich im vom DAM herausgegebenen Deutschen Architektur Jahrbuch 2021. Alle Projekte sind online präsentiert. Be. K.