DBZ Fachforum Hotel im Waldorf Astoria, Berlin
„Kleinigkeiten sind es, die Perfektion ausmachen, aber Perfektion ist alles andere als eine Kleinigkeit.“ (Henry Royce, britischer Pionier des Autobaus) Dieses Zitat trifft es auf den Punkt, wenn man zu Gast ist im Waldorf Astoria Hotel, das Christoph Mäckler plante und das seit 2013 geöffnet hat. Dieses Haus gehört sicher zu einer der anspruchsvollsten und prestigeträchtigsten Marken weltweit. In dem 5-Sterne- Ambiente wird deutlich, dass Hotels immer Trendsetter sind für das, was an Vorstellungen in den Bereichen Architektur, Design und Materialität den Weg in die Wohnungen finden wird. Aber Hotels benötigen nicht nur eine dem „Brand“ entsprechende Gestaltung, sie stellen an die eingesetzten Materialien und die verbaute Technik höchste Ansprüche. Grund genug für uns, dem Thema Hotel ein DBZ Fachforum zu widmen, in dem wir uns von der Perfektion des Waldorf Astoria überzeugen ließen, und dort für einige Bereiche der Planung von Hotels den Blick auf neue Entwicklungen zu werfen.
Zum Einstieg entführten wir die Teilnehmer des DBZ Fachforums Hotel in die Geschichte der berühmten Hotelkette: Gregor Andreewitch, General Manager des Hauses, erzählte über die Entstehung und die vielen Besonderheiten, die ein Waldorf Astoria auszeichnen. Kennen Sie den Film „Titanic“? Viele Gestaltungsmerkmale davon werden Sie in jedem Hotel der Kette wiederentdecken, sei es die große Freitreppe in der Lobby oder auch die jeweils von einem regionalen Uhrmacher hergestellte Uhr, die dem Spruch: „Meet me at the clock!“ in jedem der Häuser auch heute noch den Ort dafür bietet.
Begründet wird diese Verbindung des Waldorf Astoria mit der
Titanic dadurch, dass tatsächlich der Gründer, John Jacob Astor IV, bei der legendären Katastrophe mit unterging. Und so wird dieses Erbe in jedem der 27 Häuser der Marke weltweit gestalterisch zelebriert.
Im Anschluss an diesen Vortrag stiegen wir tief ein in die fachlichen Themen. Unsere Partner des DBZ Fachforums Hotel präsentierten in ihren Vorträgen neue, durchdachte Lösungen, die den
hohen Ansprüchen der Hotelbetreiber gerecht werden. Inolares verspricht mit seinem Room Panel eine Neuerfindung des Komforts. Konkret bedeutet das, dass man sämtliche Bereiche der Haustechnik mit Hilfe der ästhetisch anspruchsvollen Room Panels in einer Hand halten und dann intuitiv regeln kann. Eingebunden wird, was der Betreiber wünscht; Grenzen – auch in der Gestaltung der Benutzeroberfläche, gibt es kaum. Auch die Haustechnik war natürlich Thema in den Fachvorträgen. Die Lüftungs- und Klimageräte, die Referent Wilhelm Mayer von der Firma Trox vorstellte, zeigen, dass langlebige und den Anforderungen des Betreibers entsprechende Lösungen nicht nur möglich sind, sondern sich vor allen Dingen im Betrieb auch rechnen. Jens Gaigalat, Planungsberater bei DAIKIN Airconditioning, warf einen Blick in die Praxis: Er zeigte Hotelprojekte, die mit Hilfe durchdachter und vor allem ganzheitlicher Klimatisierungskonzepte in der Lage sind, große Einsparungseffekte im Energieverbrauch zu erzielen. Doch es wird nicht nur versprochen, ein langfris-tig angelegtes Monitoring soll die Effekte auch dokumentieren und ggf. Möglichkeiten der Optimierung aufzeigen.
Doch was ist der Punkt, der Hotelgäste am meisten zu Beschwerden veranlasst? Störende Geräusche! Seien sie von außen oder auch vom Zimmernachbarn. Hotels verlangen Planern auch in diesem Fachgebiet höchste Leistungen ab, die Ansprüche sind vielfältig: Zimmer, Restaurant, Lobby – jeder Bereich für sich hat andere Anforderungen und bedarf eigener Lösungen. Wie es akustisch um den Veranstaltungsraum unseres Fachforums bestellt war, testete Thomas Plötzner, OWAconsult, live und anschaulich mit einem Experiment: Wie gut schluckt der Raum das Geräusch eines platzenden Luftballons? Zum Glück fürs 5-Sterne-Waldorf: Alles in Ordnung – ansonsten könnte man mit Akustikelementen ein besseres Ergebnis erzielen.
Doch nicht nur innen, auch die Außenanlagen stellen höchste
Ansprüche: Parkflächen, Feuerwehrzufahrten – alles versiegelte Bereiche. Elastopave, ein Produkt von BASF Polyurethanes, verspricht eine hohe Wasserdurchlässigkeit bei gleichzeitiger hoher Tragkraft. Und das für alle Einsatzbereiche, von Straßenbelag bis Parkplatz.
Da es sich dabei um verklebte Steine handelt, ist eine individuelle Gestaltung, z. B. durch die Wahl der Steine oder das Einfärben des Gemischs, möglich. Eine Lösung, die viele Teilnehmer zu gezielten Detailfragen an den Referenten Christof Grieser-Schmitz veranlasste.
Zum Ausklang sprach Architektin Johanne Nalbach über Hotelprojekte, die Sie mit – oder meist auch – ohne ihren Mann im gemeinsamen Büro Nalbach + Nalbach, Berlin, geplant und realisiert hat. Darunter auch zwei Hotels, die das Ehepaar Nalbach nicht nur geplant hat, sondern auch betreibt. Der Werkbericht machte deutlich, dass es vor allem auf durchdachte, zeitlose Gestaltung ankommt mit qualitativ hochwertigen Materialien ausgeführt. So kann es gelingen, dass ein Hotel über Jahrzehnte hinweg nicht aus der Mode kommt.
Ein intensiver Tag, den man zu einer einfachen Formel zusammenfassen kann: Ein gutes Hotel hat sein Ziel erreicht, wenn der Gast das Haus glücklicher verlässt als er gekommen ist. SG
Alle Vorträge finden Sie unter: DBZ.de/hotel-berlin
Wollen Sie an einer weiteren DBZ Veranstaltung teilnehmen? Schauen Sie doch mal hier vorbei: www.bauverlag-events.de/architektur