Das Ziel heißt: kostengünstiger Wohnungsbau
Man weiß schon gar nicht mehr, wie oft oder auch wie lange wir eigentlich schon darüber diskutieren, dass wir bezahlbaren, kostengünstigen Wohnungsbau brauchen und dass knapper Wohnraum und steigende Mieten in Deutschlands Ballungsräumen an der Tagesordnung sind.
Tatsache ist: Es muss jetzt endlich gehandelt werden! Auf Empfehlungen des Bündnisses für bezahlbares Wohnen und Bauen will Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks mit einer Wohnungsbau-Offensive und einem 10-Punkte-Programm für eine wirkungsvolle Entlastung auf den Wohnungsmärkten sorgen. „Die aktuelle Lage erfordert zügiges Handeln aller Betei-ligten, um den Wohnungsbau anzukurbeln“, so die Ministerin. Nach aktueller Prognose werden in den nächsten Jahren jeweils mindestens 350.000 bis 400.000 neue Wohnungen benötigt, um Familien, Alleinerziehende, Studierende und die steigende Zahl von Flüchtlingen angemessen unterbringen zu können. „Mehr und ausreichend verfügbares Wohnbauland zu vertretbaren Preisen ist die entscheidende Stellschraube für mehr bezahlbaren Wohnungsneubau. Grundstücke müssen in größerer Menge und preisreduziert für bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung gestellt werden. Dies gilt für Bund, Länder und Kommunen natürlich in gleicher Weise“, so Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks.
Nach Ministerin Hendricks, die sich unseren Fragen in einem längeren Gespräch stellte, will der Bund mit der verbilligten Abgabe von Grundstücken, Förderanreizen, Vereinfachungen im Bauplanungsrecht und der Förderung von kostengünstigen „Vario-Wohnungen“ ein umfassendes Maßnahmenpaket auf den Weg bringen. „Wir erkennen, dass bei dem von uns aufgelegten Wohnungsbauforschungsprogramm „Vario“ die Interessenbekundungen sehr umfangreich sind. Wir fördern hier bis 500 Euro je errichteter Quadratmeter“, so die Ministerin in unserem Interview in diesem Heft.
Aus Sicht des Bundes liegen gerade im seriellen Bauen große Potentiale, um kurz- und mittelfristig günstigen und hochwertigen Wohnraum zu schaffen. Dazu kommt, dass Modularisierung, Standardisierung und industrielle, serielle Vorfertigung Kosteneinsparpotentiale insbesondere mit Blick auf die Optimierung von Bauprozessen ermöglichen.
Das DBZ Heft „Kostengünstiger Wohnungsbau“ hat das BMUB in Abstimmung mit der Redaktion inhaltlich kuratiert. Dazu zählt das Interview mit Ministerin Hendricks als unserer „Heftpatin“ – die inhaltliche Konkretisierung bezogen auf die Architekturprojekte und die Ergebnisse der Kostensenkungskommission erarbeiteten wir zusammen mit Ministerialrat Hans-Dieter Hegner vom BMUB.
Das Interview mit Ministerin Hendricks zum Stand der Wohnungsbau-Offensive, den Leistungen des Bundes und den Erwartungen der Ministerin an die Länder und Kommunen, leitet unseren Themenschwerpunkt „Kostengünstiger Wohnungsbau“ ein. BF