Digitales Bauen – Informierte Architektur
Digitale Arbeitsabläufe in der Architektur vereinfachen in vielerlei Hinsicht das Bauen – der Entwurf, die Ausführungsplanung und die Herstellung sind durch digitalisierte 3D-Modelle synchronisiert. Dafür stehen den Architekten Entwurfs- und Planungswerkzeuge zur Verfügung, die sie selbst programmieren oder im Schulterschluss mit Programmierern entwickeln. Sie machen komplexe Geometrien beherrschbar, vereinfachen die Herstellung, das wiederum spart Kosten. Denn auch in einer späten Phase des Projekts sind Änderungen möglich.
Hier entsteht ein anderer, ein neuer Weg der Kommunikation zwischen Architekten und Fachplanern, virtuelle 3D-Modelle sind ihre Grammatik. Zum einen sind da die BIM-basierten Modelle, zum anderen die programmierten Plug-Ins, die die Technologien verknüpfen und zugänglich machen. So entstehen – zumindest theoretisch – konsistente für alle am Baubeteiligten Informationen, die jederzeit abgerufen und in den teils großen Teams mit gleichen Voraussetzungen variabel eingesetzt werden können. Dennoch ist der Handlungsrahmen, bis jetzt, beschränkt. Die HOAI sieht für die Planungsphase 0 keine Vergütung vor, in der das digitale Bauen – der parametrische Entwurf – die Kompetenzen aller Beteiligten am stärksten bündelt. Denn digitales Bauen umzusetzen „erfordert sowohl ein Umdenken in der Methodik, als auch ein Anpassen des Handlungsrahmens“, meint DBZ-Heftpate Marco Hemmerling (im Heft auf Seite 18f.). Mit dem Professor für Computer Aided Design an der Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur Ort sprachen wir darüber, warum es kein „parametrisches“ Bauen gibt – mit diesem Arbeitsbegriff waren wir nach Detmold gereist.
Parametrisches Entwerfen und „Digitales Bauen“ – letzteres ist nun unser Heftthema – sind mit Blick auf die Prozesse in der Bautenentwicklung absolut sinnvoll, überraschender Weise aber noch nicht in Regelwerken verankert. Das Europäische Parlament hat zum 15.1.2014 eine Empfehlung ausgesprochen, das Vergabegesetz zu modernisieren, indem der Einsatz von BIM bei der Vergabe von öffentlichen Bauaufträgen und Ausschreibungen empfohlen wird.
Dass nicht nur „große“ Projekte, sondern auch kleine, überschaubare Projekte digital geplant werden können, zeigt diese Ausgabe der DBZ Deutsche BauZeitschrift ab Seite 20 ff. S.C.
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