Erweiterung des Pflegeheims HPPA St. Francois, Clervaux/Lux
Die Erweiterung des Pflegeheims HPPA St. Francois befindet sich direkt an der Stadteinfahrt nach Clervaux gegenüber der Abtei.Das Bestandsgebäude war erst im Jahr 2010 bezogen worden. Eine Umstrukturierung der Innenräume machte den Neubau einer Kapelle notwendig. Dies bot die einmalige Chance, an diesem Ort ein architektonisches Zeichen zu setzen.
Die Kapelle ist zurückhaltend gestaltet, hat jedoch eine markante moderne Form, die ganz in eine traditionelle Schieferdeckung gekleidet ist. Die Art der Schieferdeckung erinnert an die klassische Schieferdeckung, wie sie auch am Schloss von Clervaux und an vielen Kirchen im Ösling zu finden ist.
Im Inneren der Kapelle bildet das sichtbare Holztragwerk eine Analogie zu den Gurten und Rippen alter Kirchengebäude. Der Bodenbelag und der Altar, sowie die Sockel für das liturgische Mobiliar sind in Gilsdorfer Stein gearbeitet.
Der Ausblick in die Natur und die zurückhaltende Farbgebung sowie der Lichteinfall von oben machen die Kapelle zu einem Ort der Ruhe und der Meditation.
Gemeinsam mit den Bauherren, der Congrégation des Soeurs franciscaines de la Miséricorde, und den Betreibern des Hauses, Homes Pour Personnes Agées, wurde in intensiven Besprechungen der räumliche Bedarf und die funktionalen Zusammenhänge für die Erweiterung des Pflegeheimes geklärt.
Neben einem Maximum an zusätzlichen Zimmern sollten bestehende öffentliche Räume erweitert, Umkleidebereiche geschaffen und für den Betrieb des Hauses erforderliche Räume ergänzt werden. Selbstverständlich müssen alle Verbindungen zwischen alt und neu stufenlos erfolgen.
Ein neuer zentraler Haupteingang ist an der Schnittstelle des bestehenden Gebäudes und des Erweiterungsbaus positioniert. Mit der Rezeption und der Cafeteria entsteht hier ein öffentlicher Bereich für Besucher und Bewohner.
Die Cafeteria soll als Treffpunkt, Ankunfts-, Abschiedsort und Kreuzung aller Wege dienen. Das anschließende innenliegende Atrium wurde als Platz zum Verweilen konzipiert, jedoch nicht zurückgezogen in einer Restfläche sondern im Zentrum des Gebäudes mit vielen Blickbeziehungen in Richtung des Eingangs, der Cafeteria, des oberen Stockwerks und zur Kapelle. Damit die Atrien freundlich und hell sind, wurden großflächige Dachverglasungen realisiert. Um den Energieeintrag über die Dachverglasungen steuern zu können, sind die Gläser mit einer elektrochromen Verglasung ausgeführt.
Entlang der Atrien sind außen die Zimmer untergebracht, statt langer Korridore entsteht so eine Abfolge aus Plätzen.
Um eine angenehme, wohnliche Atmosphäre zu erreichen, wurden alle Wände mit Holzakustikelementen verkleidet, in welche Fotografien aus dem Ösling integriert wurden.
Der Bereich für Demenzpatienten wurde einem Dorfplatz nachempfunden. Die Wände sind mit durchgefärbtem Lehm verputzt. Die Farbgebung der Wände entspricht den typischen Fassadenfarbtönen der alten Dörfer im Norden Luxemburgs. Pflanztröge, an denen auch gegärtnert werden kann, vermitteln den Eindruck sich im Außenbereich zu befinden. Ein historischer Brunnenstein rundet den Eindruck eines Dorfplatzes ab.
Projektdaten
Bauherren: Congregation des Soeurs Franciscaines de a Misericorde, 1420 Lumembourg
Architektur: Holweck Bingen Architectes, 9280 Diekirch/Lux Tragwerksplanung: Simon-Christiansen & Associes, 8303 Capellen, Lux Haustechnikplanung: Goblet Lavandier & Associes, 6947 Niederanven
Brandschutz: SWISSI AG , 8304 Wallisellen/CH