Kontrast und Tiefe
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz/BMELV, Berlin
Mit dem Erweiterungsbau des BMELV nahmen die Berliner Anderhalten Architekten die wilhelminische Blockrandbebauung und deren Traufhöhe auf. Ihr Entwurf kontrastiert jedoch die streng gegliederte Nachbarbebauung mit einem leicht geschwungenen Fassadenverlauf und horizontalen Lichtbändern. Das Erdgeschoss beherbergt eine Besucher- und Konferenzzone mit Cafeteria, die Obergeschosse das eigentliche Verwaltungsgebäude. Insgesamt entstand für 185 zusätzliche Mitarbeiter eine Hauptnutzfläche von ca. 7380 m². Die Geschosse werden von einem langgestreckten und frei geschwungenen Atrium verbunden, das die äußeren Fassadenwellen abbildet und Tageslicht bis in die Verwaltungsflure bringt. Mit seiner Durchlüftungsfunktion ist das Atrium gleichzeitig ein wesentlicher Bestandteil des Energiekonzepts, das mit Betonkernaktivierung und natürlicher Be- und Entlüftung auf eine Reduzierung des Energieverbrauchs setzt. Aufgrund seiner Vorbildfunktion wurden beim Neubau des Ministeriums vorwiegend Baumaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen verwendet. Auch aus diesem Grund fiel die Entscheidung auf Fassadenplatten aus grau-grünem Belgrano Olivin Basalt. Die besondere Herausforderung bei der Fertigung bestand für Besco in den für Basaltgesteine ungewöhnlich großen Maßen: Das Format der Platten verlangte eine hohe Verarbeitungs-Präzision. Aus diesem Grund erfolgte die Herstellung nicht nur mit automatischen Sägen, sondern teilweise auch manuell. Für die erhabenen Formen und Reliefs kamen über 200 verschiedene polygonale Formate mit Kantenlängen von 30 bis 155 cm und 6 cm Dicke zum Einsatz, jede einzelne Platte ein Unikat.