Lamellen aus Beton NS-Dokumentationszentrum, München
Die Planung für das NS-Dokumentationszentrum als Lern- und Erinnerungsort zur Geschichte des Nationalsozialismus begann im September 2006. Am Standort Brienner Straße in München befand sich seinerzeit das „Braune Haus“, die ehemalige Parteizentrale der NSDAP.
Aus der europaweiten Ausschreibung ging das ArchitekturbüroGeorg Scheel Wetzel als Gewinner hervor. Der Kubus mit 22,5 m Kantenlänge umfasst vier oberirdische Ausstellungsebenen mit Empfang, kleinem Buchladen, Büros und Sitzungsräumen sowie zwei unterirdische Geschosse mit Garderoben, einem Lesesaal und einem Auditorium für 200 Zuhörer. Die Außenhaut des 2014 fertiggestellten Gebäudes besteht aus schalungsglatten, weißen Sichtbetonflächen, in die die überwiegend zweigeschossigen, senkrechten Betonlamellen eingefügt sind. Diese wurden im Fertigteilwerk Wertach bei Pforzen in Anlehnung an die Rezeptur des Transportbetons produziert und auf der Baustelle in die Schalung eingesetzt. Der geschliffene terrazzoähnliche Betonboden der Ausstellungsräume wurde auf Basis von Dyckerhoff Weiss hergestellt. Der Belag wurde aufgeständert, um Raum für die Verlegung von Leitungen zu lassen.