Neuplanung Drachenfelsplateauwww.pool2-architekten.de, www.regionale2010.de
Lange ist das her, dass Heinrich Heine vom Drachenfels im Siebengebirge Schnupfen und Husten mit nach Hause brachte. Damals, 1820, gab es noch keine Serviceeinrichtungen, die den Wanderern Schutz vor schlechtem Wetter und Speise und Trank boten. Rheinromantik pur kann aber immer noch der erleben, der sich nach Königswinter aufmacht. Er sollte aber in Kauf nehmen, mit sehr vielen Romantikern auf gleichem Pfade unterwegs zu sein, die wie er den meistbestiegenen Berg Europas erklimmen zwecks Aussichtserlebnis.
Kurz unterhalb der Ruine, die die Reisenden auch mit einer Zahnradbahn oder auf Esels Rücken erreichen können, gibt es lange schon eine Gastwirtschaft, die jüngere der beiden aus den 30er Jahren. Die ältere wich Anfang der 70er einem Neubau (Architekt: Ernst Sapia, Köln), dessen krudem Charme seit langem niemand mehr erlegen ist. Die Stadt Königswinter bewarb sich schließlich und mit Erfolg um den Status „A-Projekt“ der Regionale 2010 und konnte so über 21 Mio. € verfügen, um die Kulturlandschaft des Naturschutzparks Siebengebirge auf-zuwerten. Eines der vier Leitprojekte war und ist die Neugestaltung des Drachenfelsplateaus und der Burgruine, zu welchem ein Wettbewerb 2008 ausgelobt wurde. Der Drittplatzierte kam zum Zuge, pool 2 Architekten, Kassel, mit plandrei Landschaftsarchitekten, Erfurt. Der als „hässlich“ diffamierte „Betonklotz“ wird durch einen gläsernen Würfel ersetzt, eine zum Rhein hin absteigende Sitzstufenanlage lädt ab Ostern 2012 zum Ausblicken unterhalb der Ruine ein. Be. K.