Er sehe „die Welt nicht mehr ganz so radikal“, sagte Peter Kulka im Monatsinterview mit der DBZ. Wir trafen ihn im Dezember 2013 in der Kantine des Brandenburgischen Landtags, alias Potsdamer Schloss, und fragten den gebürtigen Dresdner und späteren „Republikflüchtling“ (1965), wieso gerade er sich in die Reihe der Rekonstrukteure einreihe (nachzulesen in DBZ 1|2014). Aber vielleicht gerade, weil er als streitbarer Architekt gilt, scheute er auch vor einer solchen Bauaufgabe nicht zurück. Nach der für die damaligen Zeiten obligatorischen Maurerlehre und einer Ausbildung zum Ingenieur in der Fachrichtung Architektur an den Baugewerkschulen in Görlitz und Gotha studierte Peter Kulka von 1959 bis 1964 Architektur an der HBK in Berlin-Weißensee. Nach kurzer Mitarbeit bei Hermann Henselmann und drei Jahren bei Hans Scharoun in Berlin gründete er 1979 sein Büro in Köln und nach der Wiedervereinigung Deutschlands auch ein Büro in Dresden. Von 1986 bis 1992 hatte er eine Professur für Konstruktives Entwerfen an der RWTH Aachen inne. Zu seinen bekannteren Bauten zählen die Campus-Universität in Bielefeld, die Neugestaltung und Erweiterung der Abtei Königsmünster, der Sächsische Landtag in Dresden, das EL-DE-Haus in Köln, das Haus der Stille der Abtei Königsmünster in Meschede (mit Konstantin Pilcher) oder aktuell der Umbau des Senckenberg Naturmuseums in Frankfurt a. M.
Am 20. Juli konnte Peter Kulka seinen 80. Geburtstag feiern, wozu wir ihm sehr herzlich gratulieren!