Projekt „Design trifft Funktion“
Marietta Scheider, Masterstudentin im Fach Architektur an der Hochschule Darmstadt, sollte im Rahmen eines Stegreifs zum Thema „Hanf“ eine architektonische Idee ausarbeiten. Die Aufgabe, ein Haus zu entwerfen, war nicht vorgegeben, dennoch hatte die leitende Professorin Kerstin Schultz bereits eine Anregung gegeben: „Wir haben allen Architekturstudierenden angeboten, sich dem Thema Hanfsteckhaus zu nähern, um zum Beispiel ein Ein-Raum-Haus als Wohnraum für Studenten oder Flüchtlinge zu entwickeln.“
Mit der Entwicklung eines einfach handhabbaren Stecksystems musste die Masterabsolventin der Innenarchitektur sich über Fassadenaufbau, Dach und Wände Gedanken machen. Das Hanfhaus besteht aus einem zweiteiligen Stecksystem, das Hanfplatten zu einer 40 cm dicken Wand miteinander verbindet. „Uns ist es wichtig, dass auch Innenarchitekten sich mit den Themen der Architekten auseinandersetzen. Deshalb gibt es hier an der Hochschule das Y-Modell: Innenarchitekten und Architekten werden die ersten drei Semester gemeinsam unterrichtet, bevor sie sich spezialisieren“, sagt Professorin Schultz. „Auch danach bekommen die Innenarchitekten Vorlesungen zu Themen wie Fassade und Dämmung.“
„Wir gehen oft auf Praxisworkshops zum Thema Farbe, Putze oder auch Hanf. Dadurch kommen wir nicht nur in Kontakt mit den verschiedenen Materialien“, so Schulz, sondern auch mit den Firmen, die das Know-how besitzen. In diesem Fall war das die Firma Caparol, die in der Zusammenarbeit die Chance sieht, das Bauen der Zukunft mit zu gestalten und die Themen Natürlichkeit und Nachhaltigkeit in den eigenen Fokus zu rücken. Auch für Marietta Scheider steht fest: Sie möchte sich in Zukunft weiter mit dem Hanfhäuschen beschäftigen und es in ausgereifter Form vielleicht 2019 auf der Messe Farbe, Ausbau und Fassade in Köln präsentieren.