Stadtbibliothek im hessischen Bad Vilbel
Die neue Stadtbibliothek im hessischen Bad Vilbel ist gleichzeitig Fußgängerbrücke und Bibliothek. Der Neubau, dessen Konzeption vom Münchener Architekturbüro Demmel und Hadler stammt (Beratung Wolfram Henning, Stuttgart, Baumanagement schneider + schumacher, Frankfurt a. M.), ist Teil der groß angelegten und nicht gänzlich unumstrittenen Neugestaltung des Stadtzentrums (ebenfalls Demmel und Hadler). Hier ist die neue Stadtbibliothek, die schon im vergangenen Jahr eröffnete, mit dem Shopping Center „Neue Mitte“ die Attraktion im Stadtmarketing, mit dessen Umsetzung sich Bad Vilbel in der Konkurrenz durch die Einkaufsstädte Frankfurt a. M. oder Wiesbaden behaupten will.
Die Stadtbibliothek verbindet über die renaturierte Nidda hinweg die Fußgängerzone und den Stadtplatz mit dem gegenüberliegenden Kurpark. Der zweigeschossige Bau versteht sich funktional und also über alles Verbindende hinaus als echte Mediathek: Neben den klassischen gedruckten Medien finden sich auch Audio-CDs, Blu Rays und Konsolenspiele. Großzügige Lesezonen, eine eigens eingerichtete Kinderwelt sowie PC-Arbeitsplätze, Tablet-Ausleihe, WLAN-Zugang und ein Café mit Außenbereich ergänzen das Angebot dieses besonderen Brückenraums in der Stadt.
Als eine bibliotheksspezifische Besonderheit ist das in die Bodenbeschichtung eingelassene Wegeleitsystem und die komplette Leitungsverkabelung zu nennen. Anforderungen für die Bodenbeschaffenheit waren zudem eine fugenlose, leicht zu reinigende, dekorative sowie möglichst rutschhemmende Beschichtung.
Als Untergrund dient auf beiden Ebenen des Bibliotheksbaus ein Trockenhohlbodensystem aus einer Stahlstützenkonstruktion und miteinander verklebten Bodenplatten aus Calciumsulfat. Das in die Bodenbeschichtung eingebundene Wegeleitsystem ersetzt fast vollständig die sonst übliche Beschilderung an Wänden oder die nicht selten zusätzlich improvisierten mobilen Schilder auf Regalen oder Ständern.