Vom höchsten zum innovativsten Bürohoch­haus in Frankfurt!“

„Vom höchsten zum innovativsten Bürohochhaus in Frankfurt!“ Die Leiterin „Standortkonzentration Frankfurt  Deutsche Bahn“, Claudia Bernklau spricht über Standortkonzeption, gebaute Arbeitseffizienz und Akzeptanz von Mitarbeitern.
www.hdbsystel.de

 

DBZ: Im April zog die DB Systel GmbH im Silberturm ein. Was hat sich seither verändert?

Claudia Bernklau: Die neue Arbeitsinfrastruktur schafft der DB Systel räumliche und technische Flexibilität, die den Teams hilft, ihre Projekte effizienter zu organisieren.

 

DBZ: Was ist das Neue am DB-Bürokonzept im Silberturm?

C.B.: Das Neue ist die Anordnung der Arbeitsplätze in einer Open Space Struktur. Sie besteht aus einer Arbeitsumgebung mit offenen Flächen, Kommunikationszonen, sowie Rückzugsflächen für konzentriertes Arbeiten und Einzelbüros für obere Führungskräfte. Frankfurt ist nach zwei Gebäuden in Berlin das dritte fertig gestellte Projekt. Das DB Bürokonzept wurde  auf den Silberturm adaptiert und nutzer- bezogen weiterentwickelt: Die DB Systel arbeitet dynamisch, projektbezogen und mit vielen Externen. Flexibilität hatte oberste Prio­rität! Damit sich Teams schnell reorganisieren können, wurden alle Etagen standardisiert ausgestattet.

 

DBZ: Was gab den Anstoß zur Reorganisation der Büros?

C.B.: Seit 2008 realisiert die DB AG bei neuen Standortkonzentrations­projekten das neue Bürokonzept. DB Services Immobilien hat gemein­sam mit dem Quickborner Team Strategien erarbeitet um unsere Gesellschaften organisatorisch optimieren zu können. Unser Ziel war, am Ende ein betriebsfertiges Gebäude an die Nutzer zu übergeben, das seine Anforderungen ideal erfüllt und das die Mitarbeiter gerne annehmen.  

 

DBZ: Wer waren die Beteiligten, die zum Gelingen des Projektes beigetragen haben?

C.B.: Jedes Projekt ist anders und bedeutet Work in Progress! Die seitens des Vermieters beauftragten S+S Architekten waren für die Komplettsanierung des Gebäudes und die bauliche Ausgestaltung des Gebäudes zuständig. Wir haben die Vorgaben, die technischen und funktionalen Anforderungen an das Gebäude definiert und gemeinsam mit dem Quickborner Team und anderen Dienstleistern das Bürokonzept  auf die Standortgegebenheiten adaptiert. Es wurden zudem dem Design des Silberturms angepasste Sonderelemente wie z. B. Garderoben, Druckereinhausungen und Sitzecken im Meetingpoint entwickelt.

 

DBZ: Ergaben sich aus dem Open Space Konzept besondere Anforderungen an die Architektur?

C.B.: Das Thema Akustik hat uns von Beginn an begleitet: Wie erreicht man den erforderlichen akustischen Komfort mit geringen Nachhallzeiten? Entsprechend wurden Wandscheiben, Decken und Böden sowie das Mobiliar akustisch aktiviert. Klimatisierung ist ein weiteres Thema von Flächenbüros. Es gilt ein gleichbleibendes Raumklima zu schaffen.

 

DBZ: Verlangte Ihnen das Bauen im Bestand Konzeptkompromisse ab?

C.B.: Ja. Der Silberturm weist klassische Merkmale der Großraumstrukturen der 70ger Jahre auf. Solche Raumtiefen würde man heute nicht mehr bauen, weil sie sich nur schwer strukturieren lassen. Unser Bürokonzept sieht eine maximale Anordnung von zwei  Arbeitsplatzreihen entlang der Fassaden vor. Im Silberturm haben wir in drei teilweise in vier Reihen Schreibtische  anordnen müssen. Dafür wurden die geschlossenen Raummodule im Gebäudekern gebündelt,
in dessen Zentrum sich der „Meetingpoint“ befindet, der zum Austausch mit Kollegen anregt oder auch zum mobilen Arbeiten.  Aufgrund der Flächengröße haben wir zur schnellen Orientierung ein Wegeleitsystem entwickelt, um Störungen in den Open Space Bereichen zu minimieren.

DBZ: Was war rückblickend die größte Herausforderung?

C.B.: Gemeinsam mit unserem Nutzer die optimalste Lösung auszuarbeiten, so dass sie hohe Akzeptanz unter den Mitarbeitern erfährt.


DBZ: Woran erkennen Sie, dass das Konzept in der Praxis aufgeht?

C.B.: Die unterschiedlichen Arbeitszonen wurde vom ersten Tag an selbstverständlich genutzt. Mittlerweile erreichen uns weitere Nutzeranfragen, die gerne an dem Standort arbeiten würden.


DBZ: Würden Sie mit ihrem heutigen Wissen alles noch mal genauso planen?

C.B.: Mit dem Ergebnis sind wir zufrieden. Vielleicht würden wir früher in die direkte Kommunikation mit den Mitarbeitern eintreten,
um nicht im Prozess von wichtigen Details überrascht zu werden.


DBZ: Es liegt in der Natur eines flexiblen Büros wandelbar zu sein. Gibt es Veränderungspläne?

C.B.: Derzeit befindet sich der Nutzer noch in der Erprobungsphase. Ob sich das gemeinsame Konzept, die Arbeitsabläufe zu optimieren,
langfristig bewährt, wird sich mittelfristig zeigen. Ich denke, in welche Richtung die Arbeitsorganisation der DB Systel auch geht, vom Raumangebot bis zur modernen Technik sind wir auch für Änderun­gen in Details und die notwendige Adaption an neue ­Prozesse und Technologien gut aufgestellt.

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