Vorteilhaftes Brandverhalten
Kalksandsteine bestehen aus den natürlichen Rohstoffen Kalk, Sand und Wasser. Sie sind nicht brennbar und gehören darum gemäß DIN 4102-1 zur Baustoffklasse A1. Beim Herstellungsprozess wird ein vergleichsweise hoher Kristallwassergehalt mineralogisch in die Steinstruktur eingebunden. Zudem lagert sich aufgrund der feinen Porenstruktur des Kalksandsteins freies, nicht gebundenes Wasser ein. Dieses wirkt wie eine Sperre: Erst ab 100 °C verdampft es, bevor bei weiterer Erwärmung und unter Zufuhr hoher Energiemengen ab ca. 600 °C das eingebundene Kristallwasser freigesetzt wird. Explosionsartige Abplatzungen treten bei Kalksandsteinwänden daher nicht auf. Das vorteilhafte Brandverhalten von KS Plus-Mauerwerk wurde durch Untersuchungen der Materialprüfanstalt für das Bauwesen (MPA Braunschweig) für den Bundesverband der Kalksandsteinindustrie bestätigt. So wurde in Tests die Feuerwiderstandsdauer von hochbelasteten Wänden untersucht. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass schon mit 115 mm schlanken Planelementen (beidseitig verputzt) und einer flächig aufgelagerten Massivdecke die maximalen Auflasten, ohne Berücksichtung eines Ausnutzungsfaktors, bis zur Feuerwiderstandsklasse F 180-A aufgenommen werden.