Wettbewerb „Kirchengebäude und ihre Zukunft“ entschieden
Die Kirchen in Deutschland stehen vor großen Aufgaben. In vielen Gemeinden müssen Strategien gefunden werden, mit denen der Gebäudebestand an die Herausforderungen des Gemeindelebens angepasst werden kann – angesichts sinkender Gemeindemitgliederzahlen, veränderter Anforderungen und hoher Kosten für Instandhaltung und Betrieb. Oft scheint die Zusammenlegung von Gemeinden, die Schließung von Kirchen und häufig auch ein damit verbundener Verlust an Möglichkeiten der sozialen Gemeinwesenarbeit der einzige Weg zu sein.
Der Wettbewerb „Kirchengebäude und ihre Zukunft“ der Wüstenrot Stiftung macht durch einen breiten, aktuellen Überblick deutlich, dass es andere, bessere Alternativen geben kann, als nur abwartend auf die sich verschärfende Zwangslage zu reagieren. Denn tatsächlich gibt es sie, die aussichtsreichen Zukunftsperspektiven. Unter den insgesamt 291 Einsendungen aus dem ganzen Bundesgebiet finden sich viele Beispiele dafür, wie Kirchengebäude und Gemeindezentren als öffentliches Bekenntnis und sichtbarer Teil kultureller Identität erhalten werden können.
Die Jury des Wettbewerbs unter Vorsitz von Prof. Dr. Kerstin Wittmann-Englert hat unter den Einsendungen zwei besonders herausragende Lösungen gefunden. Die beiden Projekte stehen dabei für sehr unterschiedliche Strategien und können als komplementäre Ansätze betrachtet werden. Die Jury hat deshalb nach mehreren Sitzungen, zwischen denen alle Gebäude in der engeren Wahl vor Ort besichtigt wurden, einstimmig beschlossen, diese beiden Beispiele mit zwei gleichwertigen, jeweils mit 10 000 € dotierten Preisen zu prämieren. Die Gewinner sind: die Umwandlung der katholischen Heilig-Geist-Kirche der St. Martinus-Gemeinde in Olpe (Schilling Architekten, Köln) und der Erhalt der evangelischen Kirche im Stadtteil Bochum-Stahlhausen (Soan Architekten, Bochum).
Im Rahmen der Gesamtpreissumme von 50 000 € wurden sieben weitere Projekte prämiert, darunter zwei Auszeichnungen und fünf Anerkennungen.