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Klinker vertikal, horizontal, total! Fassade und Pflaster in Harmonie

Wenn der Boden die Wand hochgeht: Schweriner Architekten realisieren Mehrgenerationenhaus auf ungewöhnliche Weise

Vandersanden Deutschland GmbH, Peine – Der Weg zur Eingangstür führt über ein erfrischend buntes, abwechslungsreiches Klinkerpflaster – und wer nicht aufpasst, könnte glatt die Wand entlang aufwärts spazieren: Mit einem 50 Jahre alten Backsteingebäude als Basis, verwirklichten die Architekten Christine und Torsten Rutsch in Schwerin ihre ganz persönlichen Vorstellungen eines zeitgemäßen Wohn- und Gewerbeobjektes. Und weil es so schön ist, verwendeten rutsch+rutsch die Vandersanden-Pflasterklinker der Außenanlage auch gleich zur Gestaltung der Erdgeschossfassade ihres „Mehrgenerationenhauses BO71“ und verlegten das Pflaster sogar im Aufzug und als Sockelleiste.

Die Obergeschosse der Fassade von „BO71“ sind mit Lärchenholz verkleidet, für das Erdgeschoss fiel die Wahl der Architekten indes auf Ziegel. Die Außenwände komplett mit Verblendern auszustatten, kam aus gestalterischen Gründen nicht infrage. Mindestens zu ebener Erde sollte die Fassade jedoch massiver Natur sein, um im Falle eines Falles mögliche Graffitis einfacher entfernen zu können, „das kommt in dieser Gegend leider immer mal wieder vor“, sagt Torsten Rutsch, zugleich Architekt und Bauherr des Projektes. So oder so, war die Verwendung von Ziegelprodukten vom Beginn der Planungen an ein Muss, zumal Rutsch das Material schon bei anderen Projekten kennen- und schätzen gelernt hatte. „Für den Neubau von exklusiven Einfamilienhäusern in der Nähe von Hamburg haben wir handgefertigte Steine aus der ältesten englischen Ziegelei verwendet“, schwärmt der Architekt, „und auch für unser eigenes Objekt wollten wir auf die schöne Haptik und Optik von gebrannten Ziegeln keinesfalls verzichten.“
 
Das perfekte Objekt: Ein Backsteingebäude
„Nur langweilige Objekte” konnte Torsten Rutsch anfangs ausfindig machen, als er sich im Jahr 2014 auf die Suche nach einer architektonischen Herausforderung in der Hauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern machte. In der kleinen Ortschaft Drieberg nordwestlich von Schwerin betreiben Rutsch und seine Ehefrau Christine das Planungsbüro „rutsch+rutsch architektur+szenografie”, nun wollten sie ihre Wirkungsstätte vom Land in die Stadt verlagern. „Unsere Idee war, ein bestehendes Gebäude in ein nachhaltig gestaltetes Wohn- und Gewerbeobjekt zu verwandeln”, berichtet Rutsch. In der Werdervorstadt, direkt am Schweriner See, wurde das Architektenpaar schließlich fündig. Das seit 20 Jahren leerstehende, ehemalige Verwaltungsgebäude der Stadtwerke schien ideal geeignet, als barrierefreies Mehrgenerationenhaus und Architektenkontor eine neue Verwendung zu finden - handelte es sich doch nicht zuletzt um einen massiven Backsteinbau.
 
Mit ihrem Nutzungskonzept konnten sich Christine und Torsten Rutsch schließlich auch in der öffentlichen Ausschreibung zum Verkauf des ehemals städtischen Gebäudes durchsetzen. Nur die massiven Backsteinmauern des einstigen Bürohauses sollten am Ende stehenbleiben. Die vorhandenen drei Ebenen plus Spitzdach wurden um ein Voll- und ein Dachgeschoss auf eine Nutzfläche von insgesamt knapp 1.300 m2 erweitert, ein neues Treppenhaus samt Fahrstuhl erleichtert die Erreichbarkeit der 14 neu geschaffenen Wohneinheiten. Das Erdgeschoss bietet darüber hinaus Platz für das Büro von rutsch+rutsch und eine weitere Gewerbeeinheit.

Backsteingotik und Ziegelsee gleich nebenan
Die Entscheidung zugunsten gebrannter Ziegel ist nicht zuletzt der Historie des Standortes geschuldet. Gleich neben der Schweriner Werdervorstadt liegt der Ziegelsee. Dessen Namensgebung erinnert der Überlieferung nach an den Hafenumschlag früherer Jahrhunderte, als Backsteine als Baumaterial in großen Mengen per Schiff angeliefert wurden. Und südlich vom Ziegelsee beherrscht der 118 Meter hohe Turm des Schweriner Doms die Skyline. Das älteste Bauwerk der Stadt wurde im Mittelalter etwa von 1270 bis 1420 errichtet und zählt zu den Hauptwerken der Backsteingotik in Norddeutschland.

Hochwertige Pflasterklinker aus der Oberlausitz
Die Pflasterung der Außenanlagen und die Verkleidung der Erdgeschossfassade ihres Mehrgenerationenhauses sollten nach den Vorstellungen von Christine und Torsten Rutsch allerdings nicht der dunkelroten Ziegel-Farbgebung historischer Gebäude aus der Nachbarschaft folgen, sondern vielmehr einen frischen und abwechslungsreichen Eindruck vermitteln. Geeignete Produkte fanden sich im Portfolio des Vandersanden-Strangpresswerks in der Oberlausitz. 

Individuelle Mischung unterschiedlicher Farben
rutsch+rutsch favorisierten die Mischung mehrerer Farben und entschieden sich schließlich für Pflasterklinker im Format KF52 (200x100x52mm). Die Steine sollten eine geschabte Oberfläche besitzen, wodurch die Struktur und die Zusammensetzung des Tons gut sicht- und fühlbar werden. Die Schweriner Architekten kombinierten die rote Sorte „Cortona“ mit dem kräftigen Orange von „Radeberg“, dem leuchtend gelben „Plauen“ und dem rot-blau-bunt geflammten „Zittau“. Damit die Verarbeitung auf der Baustelle möglichst einfach vonstattengeht, wurden die Klinker bereits im Werk  im Verhältnis 1:1:1:1 vorgemischt.

Vandersanden, der größte familiengeführte Ziegelhersteller Europas
Beim Familienunternehmen Vandersanden stehen eine nachhaltige Produktion, Fachkompetenz und Innovation rund um die Ziegelherstellung im Vordergrund. Vandersanden bietet Ziegelprodukte für die Planung und Verwirklichung von Gebäuden, Gärten, Parks und im Straßenbau an.
Die „Vandersanden-Familie“ besteht aus bald 800 Mitarbeitern in Belgien, den Niederlanden, Frankreich, Deutschland und Großbritannien.
Mit insgesamt zehn Produktionsstätten für Vormauerziegel, Pflasterklinker, Riemchen und gedämmte Fassadensysteme ist Vandersanden der größte familiengeführte Ziegelproduzent Europas.

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