bauhaus100. Rückblick
Es gab: Ausstellungen, Führungen, Diskussion, Workshops, Seminare, Tanzperformances, Vorträge, Uraufführungen, Kooperationen, Vernissagen, Symposien, Filme, Forschungsprojekte, jüdische Kulturtage, Konzerte aller Größen und Couleur, Reisen und Installationen und natürlich Ansprachen und sicher auch Absprachen. Und es gab zwei neue Museen, eines in Weimar, das andere in Dessau.
100 Jahre Bauhaus, wer hier dran vorbei wollte, musste schon Augen und Ohren verschließen oder schlicht ins weiter Ausland reisen. Ein Jahr lang und – mit Blick auf den prallen Veranstaltungskalender von „bauhaus100“ – auch ein paar Wochen länger. Denn noch ist die Feier nicht zu Ende, noch haben die Veranstalter und die Geldgeber nicht auch das letzte bisschen Bauhaus ans Licht und uns vor Augen geholt.
„Um etliche Ideen reicher“ resümiert Annemarie Jaeggi, Direktorin Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung, Berlin, aber wohl auch die Einsicht, dass es das Bauhaus, sein reines und sich über die Jahrzehnte verfestigtes Klischee, niemals gegeben hat. Annemarie Jaeggi nimmt insbesondere Ideen mit, „wie wir unser künftiges erweitertes Museum bespielen möchten [Erweiterungsbau von Volker Staab Architekten, Spatenstich war im Juni 2019). Für Claudia Perren, Direktorin und Vorstand der Stiftung Bauhaus Dessau, ist das Bauhaus „damals wie heute heiß umkämpft“ und „wenn wir alle Bauhaus gesellschaftlich vergegenwärtigen, wird es auch zukünftig lebendig bleiben.“
Das von Claudia Perren herausgehobene Gemeinschaftliche unterstreicht auch Wolfgang Holler, Generaldirektor Museen der Klassik Stiftung Weimar, der das Bauhaus darüber hinaus auch international wirksam sieht, „Bauhaus allenthalben könnte man meinen.“ Wolfgang Holler betont, dass „das Jahr nicht der unreflektierten Beweihräucherung dient, sondern der Verortung des Bauhauses im kritischen Spannungsfeld der Moderne – mit allen Licht- und Schattenseiten.“
Nun endet das Jubeljahr, noch laufen im Dezember/Januar ein paar Veranstaltungen neu an oder weiter. Wann genau eine Bilanzierung in Form von Rechenschaftsberichten oder bauhausgerecht gestalteten Buchpublikationen vorliegt, war nicht zu erfahren. Sicher ist, dass das Thema Bauhaus einen neuen Schwung erhalten hat. Mman möchte hoffen, dass der noch weit trägt! Be. K.