DGNB mit finaler Version des
Zertifizierungssystems für Neubauten

Nach einer Kommentierungsphase mit rund 650 eingereichten Anmerkungen hat die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) ihr umfassend überarbeitetes Zertifizierungssystem für Neubauten finalisiert. Neben zahlreichen Nachschärfungen bei den Anforderungen, insbesondere im Hinblick auf zukünftige Klimaziele, wurde auch die Anwendbarkeit weiter verbessert. So gibt es unter anderem eine Reduzierung der Kriterienanzahl. Zudem ist die Anschlussfähigkeit an andere Bewertungssystematiken wie die EU-Taxonomie oder das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) gegeben. Als Planungs- und Optimierungstool hilft das DGNB System allen am Bau Beteiligten, die ganzheitliche Nachhaltigkeitsqualität ihrer Projekte nachweislich zu erhöhen. Mehr als 10 000 Projekte in rund 30 Ländern wurden bereits im Rahmen der DGNB Zertifizierung ausgezeichnet.

Bei der Weiterentwicklung ihres Zertifizierungssystems für Neubauten in der Version 2023 hat die DGNB insbesondere jene Kriterien überarbeitet, bei denen mehr Ambition zielführend ist. Bislang separat betrachtete Themen wurden gebündelt und einige nicht mehr erforderliche Indikatoren eliminiert, sodass der Kriterienkatalog ab sofort nur noch 29 statt vormals 37 Kriterien umfasst.

Neu ist die Gewichtung der Themenfelder innerhalb der DGNB Zertifizierung. Die ökologische, ökonomische sowie die soziokulturelle und funktionale Qualität beispielsweise fließen künftig mit jeweils 25 % in die Gesamtbewertung ein – 2,5 % mehr als bisher. Auch hat sich das Prinzip der Mindestanforderungen in den Kriterien verschärft. Einige Kriterien müssen erfüllt werden, um die höchste Auszeichnungsstufe Platin erreichen zu können, andere, um überhaupt zertifizierbar zu sein.

Auch war die optimale Anschlussfähigkeit an andere Bewertungssysteme eine der zentralen Zielsetzungen bei der Entwicklung der Version 2023. Dies gilt zum Beispiel für die ­Varianten des DGNB Systems für den Gebäuderückbau, nachhaltige Baustellen sowie für Gebäude im Betrieb. Ebenso wurden die Anforderungen von QNG, der EU-Taxonomie und des EU-Berichtsrahmens Level(s) so berücksichtigt, dass keine unnötigen, parallelen Dokumentationsaufwände anfallen. Wer künftig eine ESG-Verifikation für die EU-Taxonomie durchführen möchte, kann dies problemlos im Rahmen der Neubauzertifizierung machen.

Eine Anmeldung zur neuen Zertifizierungsversion ist ab dem 1. Juli 2023 möglich, den kompletten Kriterienkatalog der Version 2023 des DGNB Systems für Neubauten ist kostenlos online verfügbar. Für alle, die mehr zur Version 2023 wissen möchten, bietet die DGNB zwei digitale Infoseminare an. Diese finden am 27. April um 11 Uhr sowie 11. Mai um 10 Uhr statt. Eine Anmeldung ist über die Webseite der DGNB kostenlos möglich.

www.dgnb.de/version2023
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