Wertvoll für ein Weiterarbeiten
„Aufschlussreiche Erkenntnisse für passive strukturelle Kühltechniken“ sollen zu finden sein, am Ende ist es eine sehr gut gemachte, detaillierte Monographie über das Architektenpaar John Godwin und Gillian Hopwood, die nach ihrem Studium an der AA 1954 von London nach Nigeria gegangen sind. Das Land war zu diesem Zeitpunkt noch britische Kolonie. Hier haben sie mehr als 60 Jahre lang gearbeitet und zahlreiche, größtenteils heute noch vorhandene Bauten unterschiedlichster Typologien realisiert. Ob die in Konstruktion und Low-tec-Ansatz damals fortschrittlichen Gewerbe-, Wohn- und Bürobauten für uns Heutige Relevanz haben, sei dahingestellt. Die eingangs zitierte Verlagsankündigung ist in der Monografie aber kein Schwerpunkt.
Schwarz-weiß-Fotos – einige farbige in einem beigehefteten Fototeil – zeigen europäische Moderne in afrikanischem Kontext, ja, auch auf die klimatischen Bedingungen hin geplanten Fassaden mit passivem Sonnenschutz.
Dass die Arbeit – als europäisch geprägte ist sie deutlich herausgehoben aus dem kulturellen Kontext Nigerias – aber auch als Teil der Kolonialisierungsgeschichte gelesen werden kann, das macht sie wertvoll für ein Weiterarbeiten an diesem Zweig der europäischen Architekturgeschichte in Afrika. Mit knappem Werk- und Literaturverzeichnis. Be. K.