3 Modellregionen – 1 Ziel
Strom sparen mit Polycity und EnBW 22.01.2018Die Hochschule für Technik Stuttgart und der Energiekonzern EnBW haben sich für eine Kooperation im Scharnhauser Park/Ostfildern zusammengefunden. Der Scharnhauser Park gehört zum EU-Projekt Polycity, in dem versucht wird, den Energieverbrauch in einem ganzen Stadtteil auf ein Minimum zu senken. Einige Gebäude werden dazu genau analysiert - bislang bezog sich dies aber nur auf den Verbrauch von Warmwasser und Heizenergie. Nun haben sich 17 Haushalte entschlossen, der Hochschule ein ganzes Jahr lang auch detaillierte Stromverbrauchsdaten zu liefern.
Die technische Basis hierfür liefern so genannte intelligente Stromzähler. Deren Einbau bei den Modell-Haushalten wurde gemeinsam mit der EnBW gefördert. Der intelligente Stromzähler, den die EnBW seit etwa einem Jahr anbietet, zeigt genau, wie viel Energie verbraucht wird. Voraussetzung ist ein Internetzugang. Auf diese Weise können die teilnehmenden Haushalte am Bildschirm ihre aktuellen Verbrauchsdaten ablesen. Wird etwa eine Spülmaschine eingeschaltet, so klettert die Watt-Anzeige auf dem Bildschirm nach oben. Praktisch: Daneben steht in Euro und Cent, was dieser Strombezug kostet. Damit sieht man direkt, wie man den eigenen Stromverbrauch und die Stromrechnung selbst beeinflussen kann. Auch die leidigen Standby-Stromräuber lassen sich mit dieser Technik identifizieren.
Wie weit die teilnehmenden Haushalte ihre Stromrechnung auch senken können, indem sie energieintensive Tätigkeiten wie Waschen und Geschirrspülen in die speziellen Spar-Tarif-Zeiten in den Abendstunden und am Wochenende verlagern, wird die Datenanalyse der Hochschule am Ende zeigen.
Im Rahmen des Projekts Polycity werden drei große Wohnbauprojekte in Deutschland, Spanien und Italien gefördert, insbesondere für den Bereich Energieoptimierung und der Gebrauch von erneuerbaren Energien. In Deutschland ist es das Neubaugebiet Scharnhauser Park in Ostfildern. Hier wird zum Beispiel das gerade fertig gestellte Biomasse-Blockheizkraftwerk optimiert. Die dort anfallende und im Sommer ungenutzte Wärme soll durch thermische Kühltechniken für die Klimatisierung der Bürobauten sorgen. Gleichzeitig erhalten alle Gebäude einen besonders hohen Dämmstandard, um im Winter unnötige Wärmeverluste zu vermeiden. Die Maßnahmen sollen bis 2010 umgesetzt werden.
Kontakt: Hochschule für Technik Stuttgart, Zentrum für angewandte Forschung an Fachhochschulen Nachhaltige Energietechnik (zafh.net), Ursula Pietzsch, M.A. Schellingstraße 24
70174 Stuttgart
Tel: 0711/ 89 26 28 88
Email: ursula.pietzsch@hft-stuttgart.de
Internet: www.polycity.net