CO2-Ausstoß ist mittels Energieeffizienz nicht reduzierbar

Der Vorsitzende des Weltklimarates, Rajendra Pachauri, hat einen öffentlichen Aufruf an Regierungen in der ganzen Welt gerichtet, die Forschung und Entwicklung innovativer und technologiekritischer Komponenten für die Verbreitung kohlenstoffarmer Energietechnologien voranzutreiben. Demnach müssten jetzt Investitionen in die Erforschung und Entwicklung neuer Technologien getätigt werden, um das Erreichen langfristiger Ziele garantieren zu können. Insbesondere das Nachfrage-Management könne hier weiterhelfen, indem der öffentliche Energieverbrauch durch die Anregung zu einer Veränderung des Lebensstils und zur Steigerung der Energieeffizienz reduziert werde.

Ein Marktversagen bei der Innovationskette erfordere öffentliche Ausgaben, um die Kosten für Technologien bis zu einem Punkt zu senken, an dem der Kohlenstoffpreis übernommen werden könne. Auf individueller und gemeinschaftlicher Ebene gebe es eine erhebliche Bandbreite an Maßnahmen zur Vermeidung von Energieverschwendung, mithilfe von Verhaltensänderungen und einer Verbesserung der Energieeffizienz durch die Einführung geeigneter technischer Lösungen. Dies müsse parallel zu einer Verlagerung in Richtung der Nutzung erneuerbarer Energiequellen erfolgen.

Die von Pachauri hervorgehobenen Fragen gehören beim anstehenden World Future Energy Summit vom 18. bis 21. Januar 2010 in Abu Dhabi zu den Diskussionsthemen. Verwandte Themen beinhalten Energy Policy & Challenges (Energiepolitik und -herausforderungen), Sustainable Fuels & Power Technologies (nachhaltige Kraftstoff- und Energietechnologien), Carbon Capture & Storage (CO2-Abscheidung und -Speicherung), Energy Efficiency & Sustainable Transportation (Energieeffizienz und nachhaltiger Transport).

Seit 1990 ist der CO₂-Ausstoß global um 40 Prozent gestiegen (2008: 31,5 Mrd. Tonnen). In diesem Anstieg sind zweierlei Mechanismen wirksam: Zum einen der Nachzugseffekt – die CO₂-Konzentration heute ist auf Verusacherprozesse in den Jahren, ja Jahrzehnten zuvor zurückzuführen -, dann auf die absoluten Energieverbräuche, und die steigen bis heute. Pachauris Aufruf zur Änderung des Lebensstils (der Verschwendung) ist ein nicht gerne gehörter Appell, schließlich verlangt er Engagement und eben Verzicht. Da lässt es sich leichter über Energieeffizienz diskutieren, die – wie die Zahlen es zeigen – nicht einmal die steigenden Energieverbräuche zu reduzieren in der Lage sind. Wir sollten endlich einmal Effizienz Effizienz sein lassen und über Effektivität sprechen! Aber das ist noch kein Industrieinteresse etc. Be. K.