ENERGIE + ARCHITEKTUR
Architekturpreis von Handwerk und BDA 22.01.2018Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) kürte in Kooperation mit dem Bund Deutscher Architekten (BDA) in Berlin den Gewinner des Europäischen Architekturpreises 2015 „Energie + Architektur“. Die Auslobung stand unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Der zum vierten Mal vergebene Preis geht an die Freivogel Mayer Architekten aus Ludwigsburg. Das Architektenbüro überzeugte die Jury, unter Leitung des Präsidenten des BDA Heiner Farwick, mit der Generalsanierung und Aufstockung eines Wohnhochhauses zu einem Energieeffizienzhaus.
Der ZVSHK will mit dem von ihm ausgeschriebenen Architekturpreis das immer wichter werdende Zusammenspiel von Gestaltung, Planung und Ausführung energetischer Bauvorhaben aufzeigen. „Nie war unser Architekturpreis „Energie + Architektur“ so bedeutsam und aktuell wie heute. Denn er dokumentiert eindrucksvoll die Erfolgsformel für zukunftsfähige Gebäude: das eng abgestimmte Zusammenwirken von Architekten, Planern und Handwerkern.“, betonte ZVSHK-Präsident Manfred Stather auf der Preisverleihung in Berlin. Außerdem soll die Auslobung Anregung und Motivation geben, die Potentiale der integrativen und nachhaltigen Planung zu entdecken und zu realisieren.
Architekten aus Deutschland, Österreich und Luxemburg haben sich mit insgesamt 50 Objekten aus sechs europäischen Ländern für die Teilnahme beworben. Neben dem Preisträger erhalten zwei Objekte eine Auszeichnung und vier weitere Einreichungen eine Anerkennung und eine Urkunde.
Weitere Informationen zur Auslobung, zu den Ergebnissen und der Preisverleihung finden Sie in der Dokumentation zum Europäischen Architekturpreis auf www.zvshk.de.
Preisträger
Generalsanierung und Aufstockung eines Wohnhauses zu einem Energieeffizienzhaus in Pforzheim
Freivogel Mayer Architekten aus Ludwigsburg
„Das Projekt zeigt in eindrucksvoller Weise, wie die Überformung vorhandener Wohngebäude nicht nur zu verbesserter Wohnqualität führt, sondern vor allem eine beispielgebende energetische Aufwertung gelungen ist“, lautet eine der Begründungen für die Preisvergabe der Jury. Neben der hochwertigen thermischen Gebäudehülle zeigen die Komponenten aus fassadenintegrierten Absorberflächen und Eisspeicher als Energiepuffer, Niedertemperaturheizsystem mit Deckenstrahlplaetten, kontrollierte Wohnungslüftungen und eine Kleinwindkraftanlage sowie Photovoltaikmodule zur Eigenstromerzeugung ein ausgefeiltes Energiesystem für Wohngebäude der Zukunft.(Unseren ausführlichen Bericht über das Projekt lesen Sie in der DBZ 1|2016)
Auszeichnungen:
Hof 8 – Umnutzung und Umbau einer ehemaligen landwirtschaftlichen Hofanlage in Weikersheim-Schäfersheim
Rolf Klärle, freier Architekt BDA, Bad Mergentheim
Die Hofanlage wurde durch eine Sanierung vor dem Abriss bewahrt und ist ein herausragendes Beispiel für den Erhalt ländlicher Strukturen. Durch die Erneuerung der technischen Gebäudeausrüstung, die Verbesserung der Gebäudehülle und die Integration regenerativer Energiesysteme entstand ein Plusenergiehof. Die Nutzung des Hofes besteht aus Wohnungen, einer Praxis und Büro- und Veranstaltungsräumen.(Unseren ausführlichen Bericht über das Projekt lesen Sie in der DBZ 6|2015)
Illwerke Zentrum Montafon in Voralberg in Österreich
Architekten Hermann Kaufmann ZT GmbH, Schwarzach/Österreich
Das Illwerke Zentrum Montafon (IZM) ist das neue Verwaltungsgebäude des Vorarlberger Stromerzeugers. Es war bei seiner Fertigstellung mit über 10.000 qm Nutzfläche das größte Bürogebäude aus Holz in Mitteleuropa. Die Verwendung einer modularen Hybridkonstruktion aus Holz und Beton führt zu einer sehr ökonomischen und ökologischen Bauweise.
Anerkennungen:
Energiebunker in Hamburg
HHS Planer + Architekten AG, Kassel
Die Kriegsruine des Flakbunkers Hamburg–Wilhelmsburg ist heute die Energiezentrale für die dezentrale Wärme- und Stromversorgung des benachbarten Wohnquartiers. Innerhalb des Bunkers wurden zusätzlich ein Café, eine Aussichtsterrasse und eine Ausstellung zur Geschichte des Flakbunkers und seiner Umwandlung zum Energiebunker vereint.(Unseren ausführlichen Bericht über das Projekt lesen Sie in der DBZ 2|2013)
Deutsche Schule in Madrid/Spanien
Grüntuch Ernst Architekten BDA, Berlin, Armand Grüntuch, Almut Grüntuch-Ernst
Die neue „Deutsche Schule Madrid“ besteht aus einer Grund- und Oberschule und einem Kindergarten – mit Mensa und Aula. Besonders ist die Verbindung aus Materialität, Konstruktion und Technik zu einem nachhaltigen und sehr anregenden Kindergarten- und Schulgebäude. (Unseren ausführlichen Bericht über das Projekt lesen Sie in der DBZ 4|2016)
CSD – Centrum für Schlaganfall- und Demenzforschung in München
Nickl & Partner Architekten AG, München
Der Forschungsneubau beherbergt künftig das Partnerinstitut des nationalen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen und das Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung. Die eingesetzte Gebäudetechnik, die über ein Energiemanagement verknüpft ist, sorgt in Verbindung mit der energetisch vorteilhaften Kubatur und einer hoch wärmegedämmten Gebäudehülle für die signifikante Unterschreitung der Energieeinsparverordnung und hohe CO2-Einsparungen.
Schwarzwaldhaus in Schluchsee-Fischbach
Schaller+Sternagel Architekten, Allensbach
Das Schwarzwaldhaus steht an einem Steilhang am Ortsausgang von Schluchsee-Fischbach, umgeben von einer Kuhweide. Es überzeugt durch eine landschaftsschonende Architektur, eine intelligente Haustechnik und einen geringen Pflegeaufwand zur Aufrechterhaltung der Behaglichkeit.