„VERWOHNT - Perspektiven für die Stadt“
Symposium, Freitag, 22. Juni 2018 in Hannover 15.06.2018Die Diskussion um fehlenden Wohnraum und steigende Miet- und Immobilienpreise nimmt kein Ende, obwohl sie schon seit langem geführt wird. Die Bevölkerung in Deutschland wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Auch das wird für steigende Wohnungsnachfrage sorgen, vor allem in den Ballungsräumen.
Um die Nachfrage zu befriedigen, müssten bis 2030 etwa 4,4 Mio. Wohnungen neu gebaut werden (Quelle KfW). Das ist eine gewaltige Aufgabe aber auch eine großartige Chance, die Städte und Stadtteile aufzuwerten und das Stadtbild zu beeinflussen. Dies ist möglich mit Wohnraum, der vielfältig und zeitgenössisch ist, sich neuen Bedürfnissen und Lebenssituationen anpasst. Der Druck, der aus der Nachfrage entsteht, birgt aber gleichzeitig die Gefahr, dass einfach drauf losgebaut wird, profit-orientiert, Stangenware, ohne Mehrwert für die Stadt, kurzfristige Nachfragebefriedigung ohne nachhaltige Konzepte.
Der Bund Deutscher Architekten (BDA) Landesverband Niedersachsen möchte hier ansetzen und in Diskussionsbeiträgen aus verschiedenen Blickwinkeln Impulse geben. An einem Ort, der selbst Thema ist: Die ehemalige Athanasiuskirche in Hannovers Südstadt, 2013 profaniert, soll zu Wohnungen umgebaut werden. Hier werden Journalisten, Soziologen, Stadtplaner, Architekten und Fotografen zum Thema „Urbanes Wohnen von morgen“ eigene Perspektiven aufzeigen und zur Diskussion stellen.
Die Veranstaltung ist öffentlich. Der Eintritt ist frei.
Veranstaltungsort: Athanasius-Haus, Böhmerstraße 8, 30173 Hannover (Südstadt)
Zeit: 22. Juni 2018, 13 Uhr - 21 Uhr anschl. Ausklang
Referenten:
Prof. Dr. Carsten Keller / Kassel lehrt Stadt- und Regionalsoziologie am Institut für urbane Entwicklungen der Universität Kassel und beschäftigt sich u.a. mit „räumlichen Ungleichheiten“.
Stadtplaner Daniel Luchterhandt / Büro Luchterhandt Hamburg. Mit dem Slogan „städte bewegen“ inspiriert er Menschen, entwickelt Räume, gestaltet Mitwirkung und steuert Verfahren zur Stadtentwicklung.
Architekt und Designer Van Bo le-Mentzel / Berlin wurde bekannt durch seine Projekte „Hartz IV-Möbel“ und das „100 Euro-Haus“.
Tobias Pretscher / Florian Nagler Architekten, München. Projektarchitekt vom mehrfach ausgezeichneten Pilotprojekt „Wohnen am Dantebad“ (Überbauung von Parkplätzen – 100 neue Wohnungen in 365 Tagen).
Fotografin Lena Wöhler / Hamburg hat mit ihrer Bilderreihe „Brückenbewohner“ einen anderen Einblick in das Leben von Obdachlosen und ihnen ein Gesicht gegeben.
Matthew Griffin / Deadline Architects, Berlin. Mit FRIZZ23 haben die Architekten das bewährte Modell einer Baugemeinschaft erstmals in einem Neubau für „kulturelles“ Gewerbe und urbanes Wohnen umgesetzt.
Publizist Christian Schüle / Hamburg. Der Begriff "Heimat" ist wieder en vogue. Schüle hinterfragt das in seinem Buch "Heimat. Ein Phantomschmerz".
Programmablauf
Moderation: Tanja Schulz
13:00 - 13:30
Begrüßung Dirk Felsmann, Felsmann | Projektentwicklung und Matthias Rüger, Landesvorsitzender BDA Niedersachsen
13:30 - 14:15
Prof. Dr. Carsten Keller, Lehrstuhl für Stadt- und Regionalsoziologie der Universität Kassel kleine Pause
14:30 - 15:15
Daniel Luchterhandt, Stadtplaner, Hamburg
15:15 - 16:00 Van Bo Le-Mentzel, Architekt und Designer, Berlin
kleine Pause
16:15 - 17:00 Tobias Pretscher, Florian Nagler Architekten, München
17:00 - 17:45 Lena Wöhler, Fotografin, Hamburg
kleine Pause
18:00 - 18:45 Matthew Griffin, Deadline Architects, Berlin
18:45 - 19:30 Christian Schüle, Publizist, Hamburg
Pause
20:15 - 21:00 Zusammenfassung / Podiumsdiskussion
21:00 - 23:00 Ausklang mit Musik und Gesprächen