Hartmut Miksch bleibt
Architektenkammer NRW wählt neuen Vorstand 22.01.2018Der neue Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen ist auch der alte: Dipl.-Ing. Hartmut Miksch (61), Architekt aus Düsseldorf, wurde von der Vertreterversammlung der Architektenkammer NRW mit großer Mehrheit für eine dritte Amtszeit bestätigt. Damit steht Miksch für weitere fünf Jahre an der Spitze der größten deutschen Architektenkammer, die mit ihren rund 30 000 Mitgliedern etwa ein Viertel der deutschen Architektinnen und Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner vertritt.
Das Architektenparlament, das Ende 2010 neu gewählt worden war, zeigte sich äußerst zufrieden mit der Arbeit der vergangenen fünf Jahre: Alle Vorstandsmitglieder, die sich zur Wiederwahl stellten, wurden erneut in das Leitungsgremium gewählt - darunter die Vizepräsidenten der Kammer Michael Arns (Siegen), Reiner Fuest (Castrop-Rauxel) und Dr. Christian Schramm (Gelsenkirchen). Die konstituierende Sitzung der X. Vertreterversammlung der Architektenkammer NRW fand anlässlich des 40-jährigen Jubiläums im Landtag Nordrhein-Westfalen statt.
Der Vorstand der Kammer besteht neben dem Präsidenten und den drei Vizepräsidenten aus fünf Beisitzern, die Fachrichtungen bzw. Tätigkeitsarten vertreten: Ernst Uhing (Angestellter Architekt), Joachim König (Freischaffender Architekt), Martin Müller (Innenarchitekt), Ernst Herbstreit (Landschaftsarchitekt) und Prof. Rolf-Egon Westerheide (Stadtplaner). Als weitere Beisitzer wurden gewählt: Klaus Brüggenolte, Katja Domschky, Klaus Hecker, Dr. Rainer Norten, Heinrich Pfeffer und Gabriele Richter.
„Die große Herausforderung für die Architekten und Stadtplaner liegt in der verantwortungsvollen Weiterentwicklung unseres Wohnungs- und Gebäudebestandes“, skizzierte Präsident Hartmut Miksch die Zukunftsaufgaben des Berufsstandes. Insbesondere die energetische Sanierung des Bestandes, an der wegen der notwendigen Reduzierung des Energieverbrauchs kein Weg vorbei führe, sei eine Aufgabe, die nicht nur technisch, sondern auch baukulturell gelöst werden müsse. Auch der Umbau von Wohnhäusern und Infrastrukturen sei eine Aufgabe, die angesichts der Alterung der Gesellschaft in den nächsten Jahren verstärkt in den Fokus rücken werde. „Die Versorgung breiter Bevölkerungsschichten mit bezahlbarem Wohnraum ist die zentrale gesellschaftspolitische Herausforderung für NRW“, betonte der Kammerpräsident. Nicht minder wichtig wird es ein, adäquaten Wohnraum für die wachsende Zahl unserer älteren Mitbürger bereit zu stellen. Vor diesem Hintergrund könne er nicht verstehen, dass die neue Landesregierung die Mittel für die Wohnungsbauförderung gekürzt hat. „Es ist nachgewiesen, dass Investitionen in Baumaßnahmen ein Mehrfaches an Folgeinvestitionen auslösen und sich durch Rückflüsse in die öffentlichen Kassen quasi selbst finanzieren.“ Hier müsse die Landesregierung nacharbeiten - nur so könnten auch private Investitionen in den Wohnungsmarkt angeregt werden.
Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen werde ihre Mitglieder auf dem Weg in neue Betätigungsfelder und berufliche Aufgaben begleiten und mit berufspraktischen Hilfen unterstützen. Dazu sei weiterhin eine intensive berufspolitische Arbeit notwendig, genauso wie eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit, um die Leistungen der Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner gegenüber Auftraggebern und Bauherren zu vermitteln. Die Förderung des Exports von Architektenleistungen ins Ausland, die Sicherung der Qualität der Architektenausbildung und ein umfangreiches Fortbildungsangebot für die Mitglieder seien Maßnahmen, mit denen die Architektenkammer NRW weiterhin dazu beitragen werde, das Leistungsspektrum der nordrhein-westfälischen Architektenschaft öffentlich darzustellen und die gesellschaftliche Relevanz ihrer Arbeit zu verdeutlichen.
Besondere Bedeutung maß der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen dabei der Fortführung der Landesinitiative „StadtBauKultur NRW“ bei. „Um diese Initiative werden wir bundesweit beneidet“, erinnerte Hartmut Miksch. „Wir haben deshalb mit unserem Bauminister vereinbart, Baukultur NRW weiterzuführen und mit neuen Impulsen für weitere zehn Jahre Laufzeit zu versehen.“ In zahlreichen Stellungnahmen und Hintergrundgesprächen habe die Architektenkammer auf landespolitischer Ebene Stellung bezogen zu Fragen der Entwicklung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für das Planen, Bauen und Wohnen sowie die Stadt- und Landesentwicklung in NRW.
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