Internationale Architektur im Passivhausstandard

Passive House Award 2014

Wie gut Weltklasse-Architektur und Passivhaus-Standard zusammenpassen, zeigt der Passive House Award 2014. Die Gewinner in insgesamt sechs Wettbewerbs-Kategorien wurden am 25. April 2014 auf der Internationalen Passivhaustagung 2014 in Aachen bekannt gegeben. Der Passive House Award wird vom Passivhaus-Institut im Rahmen des EU-Projekts PassREg (Passive House Regions with Renewable Energies) verliehen. Schirmherr ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Die Gewinner in den Kategorien für Einzelgebäude erhalten ein Preisgeld von jeweils 5.000 Euro. Insgesamt wurden mehr als hundert Projekte für den Award eingereicht.

Voraussetzung für die Teilnahme war eine Zertifizierung, mit der das Einhalten der Kriterien des Passivhaus-Standards nachgewiesen wurde. Die international besetzte Jury konnte sich daher allein auf die architektonische Qualität der Projekte konzentrieren. Aus etwa 100 Einreichungen hatte die Jury 21 Projekte in die engere Auswahl genommen und als Finalisten einer engeren Prüfung unterzogen. Sechs Projekte und eine Region wurden schließlich mit dem Passive House Award 2014 als Sieger geehrt.

In der Kategorie Einfamilienhäuser wurden gleich zwei Siegerprojekte ausgezeichnet: Das Oravarinne Passive House Projekt in Espoo/FI von Kimmo LylykangasArchitects umgibt die bewohnten Räume mit einem verandaartigen Filter, der wettergeschützter Außenraum und zweite thermische Hülle zugleich ist. 

Die Reihenhäuser von Belfield Holmes in Philadelphia/US von Plumbob Architekten bestehen aus vorgefertigten und gestapelten Raumzellen, die eine flexible Nutzung ermöglichen.

Sieger in der Kategorie Mehrfamilienhäuser ist das 7-stöckige NullemissionshausBoyenstraße in Berlin von Deimel Oelschläger Architekten. Das Projekt der Baugruppe LUU und seine hervorragenden energetischen Eigenschaften werden wir in der Juliausgabe der DBZ ausführlich vorstellen.

In der Kategorie Sanierungen wurde das Tighthouse in Brooklyn/US, entworfen von Fabrica718 mit studio Cicetti, zum Sieger gekürt. Das 114 Jahre alte Reihenhaus im New Yorker Stadtteil Brooklyn wurde mit viel Feingefühl energetisch saniert.

In der Kategorie Sonderbauten gewann das Kunstmuseum Ravensburg von LedererRagnarsdóttir Oei Architekten als weltweit erstes Passivhaus zertifiziertes Museum, das höchste Architekturansprüche und Handwerkskunst mit Passivhaus-Standard verbindet (siehe auch DBZ 6/2013).  

Ein Seminar- und Apartmenthaus in Goesan/KR erhielt den Award in der Kategorie Weiterbildungseinrichtungen. Das von der ArchitekturWerkstatt Vallentin in Südkorea für eine Weiterbildungsakademie gebaute Ensemble fügt sich mit seinen organischen Formen in die umgebende Naturlandschaft ein und schafft innen wie außen Räume mit hoher Aufenthaltsqualität.

In der Kategorie Passivhausregion wurde die Bahnstadt Heidelberg als weltweit größtes Stadtquartier im Passivhausstandard ausgezeichnet. Das neue Quartier wird komplett im Passivhausstandard errichtet . Auf 116 Hektar entstehen dort Wohngebäude, Kindergärten, Büros, ein Kino, ein Hotel und ein Einkaufszentrum. Dank einer Energieversorgung auf Basis von Kraft-Wärme-Kopplung aus Holz kann außerdem der CO2-Ausstoß für den gesamten Stadtteil auf Null gesenkt werden.  

Die 21 Finalisten, einschließlich der sieben Preisträger, werden unter www.passivehouse-award.org vorgestellt.

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