Kubus oder Kuppel. Moscheen

Perspektiven einer Bauaufgabe, vorgestellt in einer Ausstellung in Essen

Vom 21. Juni bis zum 19. Juli 2013 präsentiert das M:AI Museum für Architektur und Ingenieurkunst NRW die gleichnamige Ausstellung des Instituts für Auslandsbeziehungen e.V.und der ifa-Galerie Stuttgart. Ausstellungsort ist die Volkshochschule mitten in der City von Essen. Gezeigt wurde die von Christian Welzbacher kuratierte Ausstellung erstmals in der ifa-Galerie Berlin in 2012.

Das M:AI wird die Ausstellung erweitern und Moschee-Bauten aus Nordrhein-Westfalen zeigen. Nichts liegt näher, denn rund 33 % der Muslime in Deutschland leben in Nordrhein-Westfalen und haben hier wegweisende Bauaktivitäten gestartet. Das Format für dieses „Heranzoomen“ an NRW werden Fotografien sein. Sie eröffnen einen sehr persönlichen Blick des Fotografen Mustafa Sentürk auf sehr unterschiedliche Moscheebauten in NRW und das vielfältige Leben im Umkreis der Gebetshäuser. Ein umfangreiches Begleitprogramm von Fachdiskussion über literarische Lesungen wird unterschiedliche Aspekte des Ausstellungsthemas beleuchten.

Zur Kernausstellung:

„Was macht eine Moschee zur Moschee? Das ist ganz einfach: Eine Wand, die exakt nach Mekka ausgerichtet ist." Knapp und klar beschreibt der kuwaitische Planer und Architekturprofessor Omar Khattab die Charakteristik des muslimischen Gebetsplatzes. Für die Architektur der Moscheen gibt es zwar Traditionen und Bezüge, jedoch nur wenige ästhetische Gestaltungsvorschriften. Die Bauaufgabe kann immer wieder neu erdacht werden. Die Ausstellung zeigt Gestaltungsvariationen und Entwürfe von Moscheen in vier unterschiedlichen Kapiteln: Unter dem Titel "Neue Wege" werden Bauten postkolonialer Staatengründungen in Indonesien und Pakistan ebenso verhandelt wie der Neubau von Gebetshäusern im durch Migration geprägten Europa. "Zeitgenossenschaft" thematisiert die Entwicklung einer eigenen Formensprache in Ankara, Dubai, Ramallah sowie Singapur und steht für den Ausdruck des "Euro-Islam" in Deutschland und den Niederlanden. In der Sektion "(Un)-Sichtbarkeit" werden Strategien vorgestellt, bei denen Planer sich mit dem Thema der Tarnarchitektur einerseits und der künstlerischen Irritation andererseits auseinandersetzen. Schließlich stellt der Bereich "Begegnungen" einen Bezug zu klassischen Bauformen, aber auch zur Öffnung hinsichtlich anderer Religionen her. Anhand zahlreicher Beispiele bilanziert die Ausstellung dadurch erstmals die jüngsten Entwicklungen einer Bauaufgabe.

ifa – das Institut für Auslandsbeziehungen e.V. (ifa) engagiert sich weltweit für Kunstaustausch, den Dialog der Zivilgesellschaften und die Vermittlung außenkulturpolitischer Informationen.

Begleitprogramm: www.mai.nrw.de und www.facebook.com/mai.nrw

Thematisch passende Artikel:

Neue Institution: Baukultur Nordrhein-Westfalen

Museum für Architektur und Ingenieurkunst NRW und StadtBauKultur NRW werden zu Baukultur Nordrhein-Westfalen

Baukultur Nordrhein-Westfalen ist entstanden aus dem Zusammenschluss der Vereine StadtBauKultur NRW und Museum für Architektur und Ingenieurkunst NRW (M:AI). Der neue Verein wird gefördert durch das...

mehr

Auszeichnung vorbildlicher Kindertagesstätten in Nordrhein-Westfalen

Große Architektur für die Kleinen: Verleihung des Kitapreises an elf Kindertageseinrichtungen in NRW

Zu dem Auszeichnungsverfahren waren 46 neue und erweiterte Gebäude eingereicht worden. „Die Bauaufgabe einer Kindertageseinrichtung ist von großer Bedeutung, formt sie doch die Lebenswelt unserer...

mehr

Moscheen in Deutschland

Fotoausstellung von Wilfried Dechau vom 8. Oktober bis 12. November 2010, Mainz

Stärkung der regionalen Wirtschaft:Der Neubau von Moscheen in Deutschland wird wie alle Themen rund um den Islam nach wie vor kontrovers diskutiert. In der Debatte sind auch Architektur und...

mehr

Museum für Architektur und Ingenieurkunst NRW präsentiert „Visionäre und Alltagshelden“

Gesellschaftliche Bedürfnisse nach Sicherheit, Mobilität und Versorgung verlangen Innovationen und Ideen. Ingenieure finden für unsere aktuellen Probleme immer wieder Lösungen und erleichtern so...

mehr

NRW zeigt Ausstellung zur weltweiten Verstädterung

Planetary Urbanism + Learning City Gelsenkirchen

Das Museum für Architektur und Ingenieurkunst (M:AI) zeigt eine Ausstellung zur weltweiten Verstädterung im Wissenschaftspark Gelsenkirchen. Im Fokus von „Planetary Urbanism + Learning City...

mehr