Nachhilfe in Ökologie
DBU fördert Passivhaus-Schulbau in Erding mit insgesamt rund 765.000 Euro 22.01.2018Den Schülern und Lehrern der Berufs- und Fachoberschule in Erding stehen neue Zeiten ins Haus. Nicht nur optisch werden sie Neues erleben, wenn sie künftig in ihrem neuen Schulgebäude von einem gläsernem Atrium empfangen werden. Auch technisch soll der nach ökologischen Kriterien konzipierte Bau komplett zu einem "Hingucker" werden: Energiesparende Lüftung, Tageslichtnutzung und natürliche Wärmequellen sind für das Haus geplant. Die gesamte Schule soll ein nachhaltiges Passivhaus werden, das insgesamt extrem wenig Energie benötigen wird.
Mit allen angewandten Neuerungen wird der Gesamtenergiebedarf extrem niedrig ausfallen: bis zu 70 Prozent unter dem Referenzwert der Energieeinsparverordnung erwartet Architekt Johann Gruber vom Architekturbüro Kplan. Das gläserne Atrium dient als Veranstaltungshalle und Pufferzone für die kontrollierte Lüftung: Natürliche Luftströme im Haus werden durch mechanische Ventilatoren unterstützt und sorgen für permanente Frischluft. Durch die Nutzung des Atriums als 'Abluftschacht' können die Materialkosten für Lüftungsleitungen eingespart werden. Große Leitungsquerschnitte für die verbleibenden Leitungen sparen ebenfalls Storm, weil weniger Druck für die Lüftung benötigt wird.
In den warmen Sommermonaten werden die Klassenräume nicht mit energieintensiven und häufig auch ungesunden Klimaanlagen gekühlt, sondern in einem geschlossenen Kreislauf mit kühlem Grundwasser. Zusätzlich lassen in den Sommernächten motorisierte Klappen an den Balkontüren kühle Luft ins Haus. Strom für Licht wird durch empfindliche Sensoren eingespart, die selbstständig und je nach Bedarf im Raum das Licht zuteilen. Die nachhaltige Gebäudeplanung weist modellhaft neue Wege im Schulbau. Die Ergebnisse von Planung und Umsetzung sollen in einem Buch aufgearbeitet werden.
Die FOS/BOS Erding wird 2010 fertiggestellt sein. Für das Gebäude mit einer Nettonutzfläche von 5.100 m² belaufen sich die Baukosten insgesamt auf 16 Millionen Euro. Die Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt das Projekt mit insgesamt rund 765.000 Euro.
Internet: www.kplan.de