Recycling-Beton

Pilotprojekt am Rheinufer Süd

Das bundesweit erste Pilotprojekt im umweltschonenden Bauen wird von der GAG Ludwigshafen am Rhein, Aktiengesellschaft für Wohnungs-, Gewerbe- und Städtebau am Rheinufer Süd errichtet.  Dort entsteht derzeit ein Gästehaus aus ressourcenschonendem Beton (RC-Beton). Bei dem wissenschaftlich begleiteten Bauvorhaben kommt ein Verfahren zur Anwendung, das in einigen unserer Nachbarländer bereits zum Standard geworden ist, in Deutschland bisher aber wenig Beachtung fand. 

Bei der Produktion von RC-Beton werden 30 % des benötigten Kieses durch recyceltes Material ersetzt. Der Hintergrund für die Verwendung des aufbereiteten Betonbruchs ist weniger die Endlichkeit des Rohstoffes Kies, als vielmehr die Schonung natürlicher Resourcen. Der Einsatz von RC-Beton reduziert den flächenextensiven Kiesabbau, den damit verbundenen Eingriff in den natur- und Lanschaftshaushalt und das Transportverkehrsaufkommen. Dabei gelten für RC-Beton die gleichen DIN-Normen, wie für konventionelles Material. Er muss die gleichen Produkteigenschaften aufweisen und unterliegt derselben Eignungsprüfung. Dies beinhaltet auch die genaue Dokumentierung der Herkunft der wiederverwendeten Zuschlagsstoffe. 

„Als Immobilienunternehmen mit gut 13.100 Wohnungen in der Region, sowie als Mitglied der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) fühlen wir uns verpflichtet eine Vorbildfunktion für die Metropolregion Rhein-Neckar einzunehmen. Die GAG hat in den letzten Jahren im Bereich energetisches Bauen bereits verschiedentlich Neuland betreten. Aufgrund dieser Erfahrung wissen wir, dass solche Vorhaben immer auf einer soliden Basis stehen müssen. Zu diesem Pilotprojekt haben wir uns erst entschieden, als die wissenschaftlichen Ergebnisse zeigten, dass der neue Baustoff von technischer Seite her dem herkömmlichem Beton in jeder Hinsicht ebenbürtig ist“, so GAG-Vorstand Detlef Tuttlies. 

Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt vom Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH (IFEU-Institut) in Zusammenarbeit mit der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus. Ermöglicht wurde die technisch-wissenschaftliche Begleitung durch eine Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Mit der Unterstützung der DBU war es den Ludwigshafener Unternehmen Scherer & Kohl und TBS möglich, die Zusammensetzung des neuen Baustoffes zu entwickeln und zu optimieren.

Internet: www.gag-lu.de

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 11/2009

Fundiertes Wissen DGNB-Ausbildung und Handbuch

Der erste Ausbildungslehrgang zum DGNB Auditor und DGNB Consultant hat den Ziel-einlauf geschafft: Rund 60 erfolgreiche Absolventen erhielten bei der Gewerbe­immobilien- Messe Expo Real 2009 in...

mehr
Ausgabe 11/2017

Acht für den 5. DGNB Preis nominiert

Nachhaltig, innovativ und architektonisch wertvoll: Acht Projekte sind für Deutschlands wichtigsten Architekturpreis für nachhaltige Gebäude nominiert worden. Im bereits fünften Jahr des DGNB...

mehr
Ausgabe 01/2022

DGNB

Wie unterstützt die DGNB ihre Mitglieder ­hinsichtlich des Themas Nachhaltigkeit für die Zukunft? DGNB: Die DGNB hat sich seit ihrer Gründung 2007 zu Europas größtem Netzwerk für nachhaltiges...

mehr
Ausgabe 11/2015

DGNB bewertet Gestaltung www.dgnb.de

Von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifizierte Projekte haben noch bis zum 26. November die Möglichkeit, sich für eine Pilotphase zur Bewertung der gestalterischen und...

mehr

Passivhausstandard durch Nutzerverhalten optimieren

Gymnasium Baesweiler wird Pilotprojekt

Das Heizen und Kühlen von Gebäuden verschlingt viel Energie. Die Kosten für öffentliche Einrichtungen sind daher oft besonders hoch. Doch in vielen Kommunen wird das Geld immer knapper....

mehr