Wie gerne würde ich mal …

Der Bund sucht Kuratoren für die Architekturbiennale in Venedig 2010. Jetzt bewerben!

Die Beiträge deutscher Kuratoren zur Architekturbiennale in Venedig zeichneten sich in der Vergangenheit vor allem durch das eine aus: Sie waren schiere Kopfgeburten. Typisch deutsch? Gerade im Vergleich mit den benachbarten Pavillons Großbritanniens und insbesondere Frankreichs wirkten die Beiträge – allesamt auf bestem Niveau – sehr ernst und akademisch streng. Doch wie mit dieser Aufgabe umgehen, die nicht bloß die eigenen Bedürfnisse befriedigt, sondern auch noch die der Geldgeber (Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), die der Interessenvertreter, die jedes einzelnen Fachbesuchers?

Als bedeutendste internationale Architekturausstellung in Europa bietet Venedig im Zweijahresturnus eine immer wieder überwältigende Fülle an Ideen, Praxisbeispielen, Werkschauen und anderen Aspekten der Architektur und des Städtebaus. Damit stehen die Kuratoren ein Jahr lang unter dem Druck der Erwartungen bis zur Enthüllung ihrer Arbeit am Vorabend der offiziellen Eröffnung der Gesamtschau.

In den letzten Jahren kamen die Kuratoren immer wieder aus Berlin, zuletzt waren das die Architekten Friedrich von Borries und Matthias Böttger vom Berliner Büro ‚raumtaktik‘ (2006: Grüntuch/Ernst, Berlin; 2004: Francesca Ferguson, Berlin; 2002: Hilde Léon, Berlin). Wer hier also einmal einen süddeutschen Beitrag sehen möchte oder einen nationenübergreifenden, vielleicht cineastischen Beitrag liefern möchte, wer all die Jahre kritisierte und mit dem Gezeigten nicht einverstanden war, der hat jetzt die Gelegenheit, seine Bewerbung für die inhaltliche, organisatorische und kuratorische Durchführung des deutschen Beitrags zur Architekturbiennale 2010 ab sofort beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) einzureichen. Gesucht wird, so der Auslober, „nach Persönlichkeiten mit einschlägiger Erfahrung, hoher Kompetenz und überzeugenden und innovativen Konzeptionen für die Ausstellung im deutschen Pavillon in Venedig.“

Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), vertreten durch das BBSR, fördert den deutschen Beitrag zur Architekturbiennale Venedig finanziell und organisatorisch im Rahmen der Initiative Architektur und Baukultur.

Der Auftrag wird im Rahmen einer zweistufigen Ausschreibung vergeben. In der ersten Stufe (Teilnahmewettbewerb) haben die Interessenten die Möglichkeit, sich mit einem Konzept für den deutschen Beitrag in Venedig zu bewerben. Das Konzept soll eine eigene "Handschrift" bzw. eine erkennbare thematische Schwerpunktsetzung aufweisen. Es geht darum, in Venedig einen deutschen Beitrag zu präsentieren, der inhaltlich klar und prägnant ist und vor allem aber auch künstlerische und szenografische Qualitäten aufweist (architektonisch, raumbezogen, sinnlich, pointiert). Die Präsentation von Architektur ist willkommen, sie sollte jedoch nicht von dem Bewerber entworfen sein. Einsendeschluss ist der 23. September 2009.

Wir sehen uns? In Berlin sicherlich alle, in Venedig dann die glücklichen Besten. Be. K.

www.bbsr.bund.de

Alle weiteren Unterlagen auf der Website des Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) Ausschreibungen__Projekte/EU-ID-2009-092982.html

 

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