Streichungen von Professuren der Leibniz Universität Hannover
Die Hochschule und WissenschafterInnen protestieren 03.12.2020Die Professuren Tragwerksplanung und Architekturtheorie sollen an der Architekturfakultät der Leibniz Universität Hannover gestrichen werden. Grund hierfür sind die „Globalen Minderausgaben“ im Haushalt des Landes, die vor allem die Hochschulen treffen. Björn Thümler, Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur (CDU), sagte dazu in der Braunschweiger Zeitung: So können - oder müssen - die Hochschulen selber entscheiden, wo sie sparen.
Das Präsidium der Leibniz Universität Hannover (LUH) reagierte darauf mit der Streichung von 22 Professuren, davon zwei im Fachbereich Architektur. Seit 2003 wurden vom Präsidium im Rahmen des „Hochschul-Optimierungskonzepts“ bereits acht Professuren der Architekturfakultät gestrichen. Mit 14 ProfessorInnen ist damit die Architekturfakultät in Hannover die kleinste der führenden Technischen Universitäten in Deutschland.
Das Dekanat und die Fachschaft befürchten durch die Streichungen der für die Ausbildung bedeutenden Professuren der Tragwerksplanung und Architekturtheorie einen Qualitätsverlust der Lehre. Die Fachschaft äußert sich dazu: „Der Wegfall weiterer Lehrstühle nimmt unserer Fakultät langfristig den ganzheitlichen Anspruch der Lehre und die Leibniz Universität Hannover wird für zukünftige Architekturstudierende, Lehrende und Forschende unattraktiv.“
Die Fachschaft kritisiert, dass das Präsidium der LUH über die Kürzungen entscheidet, ohne die Fakultät umfassend mit einzubeziehen. Die Fakultät hat dem Präsidium einen Lösungsvorschlag unterbreitet, wie die Einsparungen erbracht werden und die Professuren Tragwerksplanung und Architekturtheorie trotzdem bei Freiwerden wiederbesetzt werden können.
Auch Wissenschaftsvertreter aus Niedersachsen wollen die Verringerung der Professurstellen verhindern. Sie sehen die Zukunft des Wissenschaftsstandorts gefährdet. Eine Erklärung zur Kritik an den Kürzungen unterzeichneten führende WissenschaftlerInnen der in Niedersachsen ansässigen Institute und Zentren. Ihr Appell: Sie benötigten dringend starke Hochschulen als Partner.