Piet Niemann: Expo 2000 – 20 Years Later
Ausstellung in Stuttgart vom 3. April bis 22. Juni 2025 31.03.2025Der Fotograf Piet Niemann hat 20 Jahre nach der Expo 2000 in Hannover eine fotografische Bestandsaufnahme des Expo-Geländes vorgenommen. Nachhaltigkeit und die erfolgreiche Entwicklung des Ausstellungsgeländes in eine „Stadt der Zukunft“ wurden damals explizit als Ziel ausgerufen – doch wie hat sich dieses Versprechen in den letzten zwei Jahrzehnten entwickelt? Zu sehen sind die Bilder vom 3. April bis 22. Juni 2025 in der Stuttgarter Architekturgalerie am Weißenhof.
Der Niederländische Pavillon, einst inoffizielles Wahrzeichen und Publikumsmagnet der Expo 2000. Mit seinen 40 Metern war das achtstöckige Gebäude der höchste Länderpavillon der Weltausstellung.
Foto: Piet Niemann
Piet Niemanns Fotografien aus dem Jahr 2020 sind nicht nur visuelle Dokumente, sondern fordern auch dazu auf, über die Umsetzung und Einlösung derartiger Versprechen nachzudenken. In einer Zeit, in der der Bausektor für etwa 40 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich ist und Themen wie Kreislaufwirtschaft, Materialknappheit und Nachnutzung global im Fokus stehen, liefert Piet Niemanns Arbeit einen aktuellen Kontext für Diskussionen über Nachhaltigkeit und Verantwortung im Bauwesen.
Auf einer oberen Ebene des Pavillons war ein Wald angelegt, durch den die BesucherInnen spazieren konnten. Große, sorgfältig ausgesuchte, an die 200 Jahre alte Eichen- und Buchenstämme fungierten dabei als tragende Säulen. Da es in den Niederlanden nicht genug Bäume gab, die den strengen Kriterien entsprachen, wurden zusätzliche Stämme aus Dänemark importiert.
Foto: Piet Niemann
Die gezeigte Arbeit wurde 2023 beim Europäischen Architekturfotografie-Preis ausgezeichnet. Es folgten zahlreiche Ausstellungen sowie ein großformatiger Bildband – der wiederum im vergangenen November eine Auszeichnung beim Deutschen Fotobuchpreis 24|25 erhielt. Kuratiert wurde die Ausstellung von Wolfgang Schwarz.
Der Litauische Pavillon wurde neben dem Niederländischen als zweites architektonisches Highlight gefeiert. Das Gebäude ist zu großen Teilen aus Stahl gefertigt, sodass es trotz Vandalismus und mehrerer Brände immer noch in einem guten statischen Zustand ist.
Foto: Piet Niemann
Vernissage:
Mittwoch, 2. April, 19 Uhr mit einem Vortrag von Prof. Dr. Martin Müller, Uni Lausanne „Urbane Auswirkungen von Großprojekten“ Vortragssaal Neubau 2, Staatlichen Akademie der Künste, Am Weißenhof 1, 70191 Stuttgart
Ort der Ausstellung:
Architekturgalerie am Weißenhof, Am Weißenhof 30, 70191 Stuttgart
Über:
Piet Niemann (*1991) versteht sich in erster Linie als Architekturfotograf öffentlicher Bauten. Zu seinen Auftraggebern zählten bereits Architekturbüros wie Zaha Hadid Architects, Delugan Meissl Associated Architects oder auch Brands wie Gucci und Porsche. Abseits davon arbeitet er seit den Ursprüngen seiner fotografischen Laufbahn an freien Arbeiten. Charakteristisch für diese Werkgruppen ist eine distanzierte, nüchterne Observation. Seine Arbeiten wurden bis dato u. a. auf der Architekturbiennale Venedig, im SARP Pavilion in Warschau, der Roca London Gallery, der BDA Hamburg Galerie sowie im Deutschen Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt ausgestellt.
Publikation:
Piet Niemann, Expo 2000 – 20 Years Later
Herausgegeben von Piet Niemann
Texte von Benedikt Crone, Jacob van Rijs
Gestaltung von Claas Möller, claasbooks, Hamburg
128 S., 54 farbige Abb., Sprachen: Englisch, Deutsch
ISBN 978-3-7356-0917-5