Pionierarbeit: Erste Clusterschule Deutschlands in Modulbauweise mit „grünem Stahl“
Der Neubau des Heisenberg-Gymnasiums ist als Cluster-Schule konzipiert und erweitert die Bestandsschule in westlicher Richtung.
Für die Planung des Gebäudes wurde das Architekturbüro futur.drei mit ins Boot geholt. Seit 2008 planen und realisiert das Kölner Büro nachhaltige und leistungsfähige Gebäude mit gesellschaftlicher Relevanz – mit einem Schwerpunkt auf Bildungsbauten wie Kitas und Schulen, bevorzugt in modularer Bauweise und im interdisziplinären Team.
Cluster-Konzept setzt moderne pädagogische Konzepte architektonisch um
Für den 3.730 m2 großen, aus drei Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss bestehenden Neubau wurden 82 Raumodule bei ALHO vorproduziert. Um ein optimiertes Oberfläche-zu-Volumen-Verhältnis zu gewährleisten, das gleichzeitig für einen möglichst geringen Wärmeverlust durch die Außenhülle und die bestmögliche Kompaktheit des Gebäudes sorgt, wählten die Architekten einen quadratischen Gebäudegrundriss. Auf jeder Etage entsteht eine klare Cluster-Mitte, die von den Erschließungskernen eingerahmt wird. Die Lern-Cluster selbst werden unterschiedlichen pädagogischen Ansprüchen gerecht.
Flexibilität für vielseitigen Unterricht
Insgesamt bieten die Cluster sehr viel Flexibilität für einen vielseitigen Unterricht und sind miteinander „vernetzt“, wie die Architekten von futur.drei erklären: „Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Cluster auszubilden. Fast immer gehören dazu: Klassenräume als Rahmen und die Cluster-Mitte, die eigentlich eine Erweiterung der Klassenräume ist. Die Cluster-Mitte übernimmt dabei keine spezielle Aufgabe, sondern dient dazu, die Räume miteinander bestmöglich zu verbinden.“
Und wenn doch einmal Frontalunterricht gewünscht ist, ist das auch kein Problem: „Beim Heisenberg-Gymnasium haben wir Fenster integriert, die eine Sichtlinie zwischen zwei Klassenräumen durch die Cluster-Mitte bilden. Wie die Lehrerschaft aber mit diesen Fenstern, mit dem Raum an sich umgeht, ist flexibel: Ob das Fenster wirklich nur als Fenster genutzt, Tafel oder fürs Brainstorming mit Post-it-Zetteln einsetzt wird, ist ganz individuell.“ Die hochmoderne technische Ausstattung eröffnet eine Vielfalt digitaler Lern- und Unterrichtsmethoden und eine vollständig barrierefreie Gestaltung sorgt dafür, dass alle Schülerinnen und Schüler Teil der Gemeinschaft sein können.
Lichthof und „Grüne Mitte“
Ein Lichthof erhellt das Gebäudeinnere. Er bildet das Pendant zum Labor-Garten – einer „Grünen Mitte“ für die Unterrichts-Cluster – und versorgt auch die im Erdgeschoss liegenden Fach-Cluster-Mitten mit Tageslicht. Frische Luft, ein angenehmes Raumklima und ergonomische Möbel fördern Gesundheit und Wohlbefinden der Lehrer- und Schülerschaft. Mit dem Gründach schaffen die Architekten einen ökologischen Ausgleich für die neu versiegelte Bodenfläche. Begrünte Fassaden und Innenhöfe holen die Natur in die Cluster-Schule.
Pionierarbeit in Sachen „grüner Stahl“
Das Heisenberg Gymnasium ist die erste Modulbauschule in Deutschland, bei der Raumtragwerke aus „grünem Stahl“ der Marke Nexigen® von Kloeckner Metals Germany zum Einsatz kamen. Dabei handelt es sich um CO₂-reduzierten Stahl. Beim für den Bau des Heisenberg-Gymnasiums eingesetzten Stahl bedeutet dies eine konkrete Einsparung von 662 kg CO₂-Äquivalente pro t Stahl. Damit reduzieren sich die CO₂-Äquivalente bei der Herstellung des Modulgebäudes um absolut 316 t oder rund 30% im Vergleich zu Massivbau.
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