Bildungsbau, Essen
Die Aufgänge in Häusern sind seit Beginn der Baukunst ein zentrales Thema für den Architeken und werden mit besonderer Sorgfalt inszeniert. Licht und Raum führen den Besucher in andere Sphären. Die Baukunst enthält – neben den Fassaden – kein anderes Element, dem die gleiche Aufmerksamkeit geschenkt wird. Dies gilt etwa auch für die Schule in der Rosastraße in Essen. Es ist de facto das erste Holzmodulbaugebäude in Essen. Zunächst als Interimsbau angedacht, entwickelte es sich rasch zum Vorzeigeprojekt inmitten eines Parks, der den Bürgen in Essen-Rüttenscheid als wertvoller Naherholungsraum dient.
Der Entwurf von Prof. Xaver Egger hat einen japanischen Pavillon zum Vorbild, durch den Luft und Licht fluten. Eine natürliche Beschattung bieten die Laubengänge. Das Gebäude geht mit der umgebenden Parklandschaft eine enge Verbindung ein. Die Gebäudemitte bildet ein voll verglastes Treppenhaus, das von allen Seiten durchblickt werden kann. In spannenden Abstimmungsrunden mit der Bauaufsicht und der Feuerwehr wurden der erste und der zweite Rettungsweg in die Laubengänge verlegt, wodurch an die Haupttreppe trotz der Verglasung nur niedrige Brandschutzanforderungen gestellt wurden.
Damit wurde eine funktional wie ästhetisch ansprechende Lösung gefunden, die nicht zuletzt dem flexiblen Bausystem von SH Holz & Modulbau zu verdanken war. Auf diese Weise erhalten Architekten die Möglichkeit, die Integrierung von Treppen anspruchsvoll zu lösen.
Als erstes freut sich die nahe gelegene Andreasschule über die Möglichkeit, das Gebäude für zwei Jahre zu nutzen. Über die Folgenutzung ist noch nicht entschieden, aber eines ist schon klar: Über Interessenten muss sich die Immobilienwirtschaft keine Gedanken machen.
Projektdaten
Architektur: SEHW architektur,
www.sehw-architektur.de
Bauherr: Immobilienwirtschaft der Stadt Essen, www.essen.de
Fertigstellung: 2023
Hersteller: SH Holz & Modulbau GmbH, www.sh-module.de
Bautypologie: Holzmodulbau