Christoph Winterling: DBZ 70 Jahre Statement
Wodurch zeichnet sich die DBZ in ihrer Berichterstattung gegenüber vergleichbaren Medien aus?
Ich glaube zwar nicht, dass wir den vollständigen Überblick über die deutschen Architekturzeitschriften beanspruchen können, halte aber das DBZ-Konzept der Themenschwerpunkte für ziemlich besonders. In Kombination mit einer entsprechenden Heftpartnerschaft und flankiert durch den Podcast gelingt es in diesem Format, ein Thema breit auszurollen und aus sehr unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten.
Welche Kenntnisse zur Architektur/behandelten Projekten haben Sie aus dem Dialog mit den Redakteuren der DBZ gewonnen?
Für uns war es tatsächlich interessant, den weiteren Horizont der Heftmacherinnen zu nutzen, um in einer Thematik, in der man sich selbst eigentlich schon ganz gut zuhause fühlt, noch einmal neue Impulse zu bekommen. Der Blick über den eigenen Tellerrand schadet in der Regel nicht.
Welche Resonanzen haben Sie auf die Heftpartnerschaft erhalten?
Durchweg positive … Insbesondere die Kombination aus Heftpartnerschaft und Podcast hat großen Anklang in unserem Netzwerk gefunden, weil damit noch einmal ganz andere Inhalte transportiert werden konnten. Abgesehen davon war die Arbeit am Heft insgesamt sehr spannend und ist in unserem Büro als eine Art Selbstvergewisserung wahrgenommen worden
Wo sehen Sie die Potenziale der DBZ in der Zukunft (Anregungen, Wünsche, …)?
Wir glauben, dass unsere Disziplin durchaus noch politischer agieren könnte. Da ja viele Themen, die Architektur und Baukultur betreffen, am Ende eine gesellschaftliche Dimension haben, kann man sich in fordernden Zeiten sowieso nur schlecht heraushalten. Eine in diesem Sinne ganzheitliche Berichterstattung, speziell bei entsprechenden Schwerpunktthemen, finden wir sehr erstrebenswert, haben aber auch den Eindruck gewonnen, dass dafür bei der DBZ Raum ist.
Was ist zukünftig die größte Herausforderung für Architekturbüros?
Aus unserer Arbeit heraus würden wir sicherlich die Hoffnung formulieren, in den immer komplexer werdenden Planungs- und Herstellungsprozessen nicht die eigentliche Aufgabe, nämlich die Gestaltung einer wünschenswerten Umwelt, aus den Augen zu verlieren. Wir tun uns als relativ kleines Büro tatsächlich manchmal schwer damit, den Wald vor lauter Bäumen noch zu sehen.
Was wünschen Sie sich von der Politik, um die Arbeit von Architektinnen und Architekten zu erleichtern?
In Sinne der vorherigen Fragestellung würde es unserer Arbeit tatsächlich sehr helfen, wenn Deregulierung und Bürokratieabbau nicht nur als Ziele formuliert werden würden, sondern zeitnah auch einen konkreten Niederschlag in unserem Tagesgeschäft fänden. Über die dringende Notwendigkeit, Gesetze, Regeln und Normen besser auf den Umgang mit baulichem Bestand zuzuschneiden, haben wir ja schon im Podcast gesprochen ...↓