20 + 5: Hild und K Architekten
Hild und K Architekten. Damit verbindet man etwas. Das Büro, das mittlerweile seit mehr als 25 Jahren in Deutschland und auch darüber hinaus mit international beachteten Projekten an der deutschen Architekturgeschichte mitgeschrieben hat – und fleißig weiter daran schreibt – steht für Nonkonformismus, für Experimentierfreude, für Überraschungen und lange Zeit auch für WDVS auf höchstem (gestalterischen) Niveau. Vom WDVS-Image möchten sie sich trennen, obwohl ihre Haltung zu diesem, wie Andreas Hild vor Jahren in einem Interview anmerkte, „Plastik, [das] nach Plastik klingt, wenn man daran klopft“, bis heute eher neutral ist. Oder auch pragmatisch, aller Dogmatik entgegen, der der Moderne allemal.
Aber wer sind Hild und K Architekten eigentlich, die in einem alten Kontorhaus in München ihre Räume bezogen haben, „Lindwurmhof“ steht außen auf der Fassade? Das denkmalgeschützte Jugendstil-Geschäftshaus im Stadtteil Isarvorstadt wurde in Teilen mit Betonfertigteilen konstruiert, hat weite Geschossflächen, die lange als Lagerräume mit direktem Gleisanschluss dienten. Mehrere Clubs waren hier schon Zuhause, wer Hild und K besucht, zögert tatsächlich erst einmal und schaut, ob er hier wirklich an der richtigen Adresse ist.
Wir zögerten auch, nahmen dann die Hofeinfahrt, um im Hinterhaus mit einem neueren Fahrstuhl zum Büro hinauf zu fahren. Wegen des Jubiläums und auch wegen der Frage, wie sich ein deutsches Büro in den Jahren seines Werdens dem Digitalen zugewandt hat. Aktiv zugewandt, heute schreibt man gar „proaktiv“. Im Gespräch mit den drei Partnern, Andreas Hild, Dionys Ottl und Matthias Haber, sprachen wir dann über genau dieses. Und waren eigentlich nicht erstaunt, dass sich das Thema BIM nahtlos in die Arbeiten am Bauen eingefädelt hat. Naja, noch ist der Faden nicht ganz durch. Und auch wenn Andreas Hild davon ausgeht, dass die Menschheit längst ausgestorben wäre, wenn sie immer nur das gemacht hätte, was keine Anstrengung und auch Grenzüberschreitung erfordert, steht er BIM auch skeptisch gegenüber. Oder besser gesagt: ganz pragmatisch!
Im Besprechungsraum bei Hild und K Architekten warten wir kurz auf die drei Partner. Andreas Hild, der mit dem 1998 verstorbenen Till Kaltwasser 1992 Hild und Kaltwasser gründete, stellt mit Dionys Ottl „das Urgestein“ im Büro vor. Der Dionys sei „eigentlich schon immer dabei“. Der dritte, Matthias Haber, ist Partner seit 2011, und „das ist an sich so die Truppe auf Partnerebene, die Hild und K macht“, so Andreas Hild, der den Beamer einschaltet. Dann bestehe seit drei Jahren eine Bauleitung, „wo es einen Extra-Partner gibt.“ Bevor der Beamer warmgelaufen ist – „ich habe hier ein paar Bilder mitgebracht“ – versuchen die drei gemeinsam zu bestimmen, wie alt das Büro nun wirklich ist. „Nicht ganz einfach, weil es ganz unterschiedliche Rechenmodelle gibt“, so Dionys Ottl, der das Gründerduo bis 1995 als Architekturstudent unterstützte. Man habe sich aber auf eine Jubiläumsfeier in 2018 geeinigt. Seit 20 Jahren firmiert das Büro als „Hild und K“, seit 5 Jahren gibt es eine Berliner Niederlassung. 20 + 5 macht 25, also ungefähr die Zahl der Jahre seit der Gründung.
Schnell kommen wir auf das Machen von Architektur – das erste Foto leuchtet auf der Wand des Besprechungsraums, der mit von den Architekten entworfenen Möbeln bestückt ist und durch die historische Einscheibenverglasung vom anliegenden, tief hinunterreichenden Hof getrennt ist. Wir sind beim Bauen und wie sich das über die Jahrzehnte verändert hat: „Von der Lagerhalle [in Eichstätt, 1994], die unser erstes Projekt war, bis zum BayWa-Komplex hat sich schon eine Menge getan, sodass ich diese 20 + 5-Jahre-Geschichte auch als eine Erzählung zunehmender Digitalisierung erzählen könnte“, so Andreas Hild. Die ersten Projektzeichnungen waren Handarbeit („echte Ottl-Zeichnungen, sozusagen“), „sehr schöne großformatige Bleistiftzeichnungen auf Transparentpapier.“ Und um sicherzustellen, dass wir diese hier angedeutete Entwicklung als Prozess begriffen haben, der sich immer noch auf einen Anfang bezieht, fügt Andreas Hild noch hinzu: „Und die gibt es auch noch!“ Wahrscheinlich im Safe des Büros.
Das letzte, derart händisch ins Werk gesetzte Projekt war das Wohnhaus in Aggstall aus dem Jahr 2000. Dass dieses Haus „ganz links hinter dem Mond“ liegt, wo „auch keine befestigte Straße mehr hinführt“ (Dionys Ottl), passt irgendwie zum totalen Analogen, ganz am Ende eines Schotterwegs. „Das ist das letzte Haus, was noch komplett händisch gemacht wurde. Wir hatten immer schon ein gewisses Faible für die Frage, wie erzeugt man eine Unregelmäßigkeit in einem regelmäßigen Prozess, wie führt das zu etwas, das wir heute Ornament nennen?“ (Andreas Hild) Auf dieses Stichwort waren wir gefasst, dabei war uns nicht bewusst, dass mit der Ausarbeitung des Ornamentalen auch die Digitalisierung der Entwurfsprozesse bei Hild und K startete.
Das erste Projekt in dieser Reihe ist ein ganz kleines: das Wartehaus am Ländtorplatz in Landshut (1997). Das Häuschen besteht aus einem zu einem U gekanteten Corten-Stahl-Blech. Aus dem Blech wurden mittels eines computergesteuerten Lasers Teile so ausgeschnitten, dass am Ende ein florales Motiv die Wartehauswände schmückt. Dieses Projekt markiert den Beginn einer frühen Hinwendung der Architekten zum Ornament, wie sie erst in den 2000er-Jahren wieder salonfähig werden sollte. 1997 allerdings war der Anfang des Prozesses noch handgreiflich analog, das Originalmodell des Wartehauses hatte noch der Sohn Till Kaltwassers mit der Laubsäge aus einer Kupfertafel herausgesägt. Andreas Hild: „Wir haben es aber nie unter dem Aspekt ‚Digitalisierung‘ verkauft, wir haben es immer unter dem Aspekt ‚Ornament‘ verkauft. In der Systematik hat der Prozess der Digitalisierung wahrscheinlich nicht einmal uns interessiert.“
In diese Zeit des digital gesteuerten Entwerfens mit Präzisionsschneideapparaten fällt auch die Fassadensanierung eines Wohnhauses in der Belziger Straße in Berlin (1999). Hier wurde, ausgehend von einer historischen Darstellung der nach dem Krieg heruntergeschlagenen Stuckdekoration, die komplette Fassadengliederung entwickelt: „Die Grundlage war die alte Handzeichnung, die digitalisiert wurde, um den Entwurf zu realisieren.“ (Matthias Haber) Aus den digitalen Daten wurden dann Formen aus Moosgummiplatten geschnitten, die auf die Fassade geklebt und überputzt wurden. Die geraden Linien waren schlicht Dachlatten. „Hätte das ein Handwerker mit der Nagelschere machen wollen, wäre das auch ein Weg gewesen“, ergänzt Andreas Hild, der nicht den Eindruck aufkommen lassen möchte, Hild und K wären immer schon auf digitale Prozesse fixiert.
Mit den Wartehallen in Bremen-Huckelriede griffen die Architekten mehr als zehn Jahre später (2013) noch einmal zum Schneidbrenner. Aber dann ist auch Schluss mit Ausschneiden und Auffalten: „Wir machen nicht fünfmal die gleichen Dinge hintereinander. Das sollen andere Leute tun. Im Moment entwickeln wir gerade eine Fassade, wo wir ein dreischichtiges Sgraffito mit komplizierter Lasertechnik herstellen. Am Ende wird noch handwerklich nachgearbeitet.“ (Andreas Hild)
Ein Forschungsprojekt, in dem die digitale Komponente vom Entwurfs- bis zum Ausführungsprozess durchläuft, entstand in der Zusammenarbeit mit einem Hersteller von Fassadendämmelementen. Es sollte eine Dämmschicht konzipiert werden, die in ihrer Dimensionierung der Wärmebrückenanalyse einer Wärmebildfotografie folgt. Die Analyse eines Foto mit den typischen Farbfeldverläufen sollte in eine plastische Gebäudeoberfläche münden: Dort, wo der Wärmedurchgang kleiner ist, ist die Dämmung flach, wo er größer ist, ist sie dicker. Diese Kausalität eins zu eins zu übersetzen wäre langweilig geworden, die Architekten hätten damit auch ihre gestalterische Aufgabe aus der Hand
gegeben. Zwar wird das Ganze als digitale Prozesskette produziert, die von der Analyse der Fassade bis zu fertig montierbaren, modulierten Dämmelementen reicht. Dennoch muss man nach allen Feineinstellungen im Programm den eigentlichen gestalterischen Prozess noch hinzufügen.
Auf der Leinwand erscheint das Umbau- und Sanierungsprojekt Technische Universität München (2011–2013). Ob man das Institutsgebäude vorher lieber mochte oder den mit neuer Fassade versehenen Umbau, ist genauso schwer zu beantworten, wie die Frage, ob dieses vor fünf Jahren abgeschlossene Projekt an der Arcisstraße tatsächlich „unser erstes echtes BIM-Projekt“ war (Andreas Hild): „Die Frage, ab wann ist was BIM, ist eine interessante Frage. Die man wahrscheinlich nicht genau beantworten kann.“ Aber Andreas Hild kann dann doch. Es war kein BIM, weil „nur wir in 3D gearbeitet haben. Also beispielsweise nicht der Fachplaner. Wir haben aber BIM-fähige Software verwendet, immerhin.“ Warum? Wegen des komplizierten Tragwerks mit Haupt- und Unterträgern, mit unterschiedlichen Säulen, die sich kompliziert treffen.
Aber dann in Berlin: die Bikini Revitalisierung. „Das ist quasi das erste Mal, dass wir wirklich 3D geplant haben.“ (Andreas Hild) „Übrigens die WDVS-Fassade ist eine dreidimensionale Fassade. Die erste, die tatsächlich mit den dreidimensionalen Schneidemethoden gefertigt worden ist. Die kann man heute kaufen. Bei dem Hersteller, mit dem wir diesen Protoypen damals entwickelt haben.“ (Dionys Ottl)„Das war unser erstes Großprojekt, an dem wir mit 22 Mitarbeitern an ganz unterschiedlichen Bauteilen gearbeitet haben: Kino, Hotel, Shoppingmall, Untergeschoss, Technikanbauten, Parkhaus, Büros oben drüber, das sind extrem unterschiedliche Nutzungsbereiche, die alle zusammenkommen müssen. Allein von München aus war das nicht zu stemmen. So mussten wir innerhalb weniger Wochen ein Büro vor Ort eröffnen, direkt neben der Baustelle. Dieses Prinzip ‚Bauhütte‘ umging all das, was das Bauen heutzutage so schwierig macht, z. B. den ausufernden Schriftverkehr.“ (Dionys Ottl) Mit diesem Projekt war das Berliner Büro geboren, was die Annahme eines weiteren Großprojekts 2017 möglich machte.
Kürzlich fertiggestellt wurden Umbau und Sanierung des BayWa-Hochhauses in München. Dieses Projekt konnte das Büro nur deshalb realistisch bearbeiten, weil jetzt zwei Mannschaften bereit standen. Über die BIM-Methode war es möglich „den Rohbau und die Fassade an zwei komplett unterschiedlichen Standorten zu planen. Wir haben da datenbankbasiert gearbeitet.“ (Andreas Hild)
„Das zentrale BIM-Modell“, erklärt Dionys Ottl, „liegt in München, eine Kopie davon in Berlin. Die Berliner arbeiten hauptsächlich an der Fassade in der Kopie, die regelmäßig über Nacht wieder in die Originaldatei hineingeführt wurde. Den Zugriff auf unseren Server konnten wir nicht ohne Weiteres einem Externen erlauben, deshalb würde man dann an der Stelle über die Cloud zusammenarbeiten, in welcher die Zugriffsberechtigungen klar geregelt sein müssen. Muss etwas geändert werden, heißt das etwas dramatisch ‚Kollision‘. Wenn also zwei Dinge aus unterschiedlichen Quellen aufeinandertreffen, muss ein Kommunikationsprozess stattfinden. Was sehr wichtig ist: Über eine feine Einstellung auf der Berechtigungseben kann nicht jeder in jedem Ding rumfuhrwerken.“
Das zentrale BIM Modell im BayWa Prozess deckte Schwächen bei allen Beteiligten auf, Schnittstellenproblematiken, Verständigungsprobleme. Allerdings, so Matthias Haber, musste niemand mehr bei jeder Änderung ins Büro zurück.
Bei der anstehenden Sanierung der Neuen Pinakothek in München ist das Büro Hild und K Architekten noch einmal einen Schritt weitergegangen in der Handhabung digitaler Werkzeuge und, wie Andreas Hild meint, hier sei man endgültig bei einem „echten BIM-Projekt“ angekommen. Neben der Konstruktion eines fast schon konventionell zu nennenden 3D-Modells über ein klassisches Aufmaß wird nun über ein Mapping-Verfahren eine Punktwolke generiert, in der sämtliche Raumdimensionen an jeder Stelle im Raum abrufbar werden. Zur Zeit arbeiten Hild und K mit fünf Kopien an diesem sehr komplexen Sanierungsprojekt und widerlegen damit das Voruteil, BIM eigne sich „nur für den Neubau auf der grünen Wiese, wenn er lauter gleiche Fensterachsen hat. Das ist Quatsch!“ (Andreas Hild) Im Gegenteil, so die Architekten, sei eine hinreichende Qualität eines Bestandsaufmaßes überhaupt nur über ein BIM-Verfahren herstellbar.
Und während wir vor der großen Leinwand im Besprechungsraum von einem zum nächsten Projekt reisen, hier nachfragen und dort staunen, dieses sofort glauben, anderes noch nicht verstehen und uns manchmal auch fragen, in welcher Entwicklungsreihe dieses mit dem Projekt steht, kommt nicht selten der Spruch: „Wir könnten das Meiste auch ohne BIM.“ Aber: Alle Projekte, bei denen ein Koordinationsprozess im Zentrum steht und klar ist, dass das auch realisiert wird, sind mit einer BIM-Methode leichter zu steuern und durchzuführen. Bei Wettbewerben macht ein solches Verfahren wenig Sinn, „die Inhalte eines Wettbewerbs sind nicht zwingend Inhalte, die sich aus dieser dreidimensionalen Planung ergeben.“ (Dionys Ottl)
Auf die Frage, ob digitales Planen und ganz speziell die BIM Methode die Ansprüche der Auftraggeber hat steigen lassen, antworten die Architekten differenziert. Ja, die Ansprüche steigen. Allerdings planten viele Bauherren noch immer klassisch mit 3D-Werkzeugen ohne BIM. Doch es werden weniger. Und BIM sei ja nicht gleich BIM, Bauherren sollten sich – bevor sie sich mit einem Architekten auf das Thema einlassen – zunächst einmal „das Handbuch zeigen lassen.“ Da sei dann auch mal ganz schnell Schluss mit BIM. Ihnen selbst ist die BIM-Methode insofern wichtig, weil sie „damit Platz schaffen im Hirn.“ (Dionys Ottl)
Probleme sehen Hild und K für kleinere Büros, die beispielsweise mit der Arbeit, ein umfassendes BIM-Handbuch anzulegen, völlig überfordert sind. Sie selbst hätten dafür etwa fünf Jahre gebraucht – „in einem relativ großen Büro.“
Dann kommen wir noch auf Open BIM vs. Closed BIM zu sprechen und sind mit der Einschätzung konfrontiert, man solle doch erst einmal „einen ordentlichen Closed-BIM-Prozess auf die Reihe kriegen“ (Andreas Hild), bevor man sich an Open BIM mache. Und kommen auf das Problem der „Prozessverschiebungen“: Die Leistungsphasen der HOAI decken nicht den enormen Zeitaufwand in der Phase der Vorarbeiten ab, der in den folgenden Phasen über BIM-Planung exponentiell abnimmt.
Und noch ein Problem sehen die Architekten bei der BIM-Methode: Die Qualitätskontrolle an jedem Punkt kann dazu führen, dass alltägliche Fehler, die während der Eingabe gemacht werden und später durch Fehlermeldungen im Programm zu korrigieren sind, den Projektsteuerer dazu veranlassen, das Honorar wegen Minderleistung kürzen zu wollen („Die natürliche Reaktion eines Projektsteuerers“). Die hohe Transparenz im Verfahren zeigt immer sehr schnell auf den Verursacher eines Fehlers, ohne dass dieser Fehler später bei der Ausführung überhaupt relevante Wirkung entfalten muss.
Als wir fast am Ende des Gesprächs angekommen sind, kommt der Hinweis auf die „BIM-Gruppe“, in der das Büro sämtliche Abläufe zwischen Architekten, HLS-Planer, dem Projektsteuerer, Statiker etc. „sozusagen tes-tet, eine Art Forschungsprojekt.“ Und dann noch die Frage von Andreas Hild: „Jetzt käme der übliche Vortrag ‚Was ist BIM?‘. Wollen Sie den noch hören?“ Wir wollen. „Ganz früher ...“, so Andreas Hild weitausholend, dann aber abkürzend „... heute generieren wir eine 3D-Zeichnung, indem wir an ein Bauteil beliebig viele Etiketten ankleben. Die Etiketten verwalten wir in einer Datenbank. Auf diese Datenbank können über das BIM-Modell alle zugreifen, die Statik, die TGA, die Firmen etc. Das ist doch das Schlaue, das Neue, das Interessante an BIM: Dass im Idealfall alle nahtlos zusammenarbeiten können! Und genauso wird es auch kommen. Ob uns das als Architekten gefällt oder nicht.“ Auf die Nachfrage, was denn nicht gefallen könnte, antworten die drei, dass die Digitalisierung am Ende möglicherweise den Totalunternehmer als Standardbauherren in die Bauwelt setzt. Womit u. a. auch „ich als Architekt meine Treuhänderfunktion zwischen gesellschaftlichem Auftrag und privatem Produkt verlieren würde!“ (Andreas Hild)
Warum sie dennoch mitmachen im digitalen Entwurfs-/Realisierungs-/Verhandlungsprojekt? Weil es „einfach auch Spaß macht, mithalten zu können auf der Langstrecke“ (Dionys Ottl) und weil man „mehr Möglichkeiten hat.“ (Matthias Haber) Und weil man viel besser verstehen kann, „wie heute Architektur gemacht wird. Alles das läuft am Ende auf die Frage hinaus: Wie mache ich ein Architekturbüro zukunftsfähig?“ (Andreas Hild)
Und wird BIM den kreativen Part des Architekten herausoptimieren? „Ich bin“, so Dionys Ottl, „davon überzeugt, dass auch dieses Werkzeug nicht das Schöpferische in uns tötet.“ Und fast kryptisch ergänzt Andreas Hild: „Als würde ein Dürer mit dem Kugelschreiber das Zeichnen verlernen! Aber: Wir sind auch Unternehmer, die schauen müssen, wie sie den Kopf über Wasser halten. Auch bezogen auf inhaltliches Denken und Planen. Jetzt im Moment haben wir 50 oder 60 Mitarbeiter. Wir glauben nicht, dass wir mit noch mehr besser wären, aber warum nicht. Denn grundsätzlich ist das wirtschaftliche Problem skalierbar, das inhaltliche aber ist es nicht.“
Wir: „In zehn Jahren begehen wir dann das 35-Jährige.“ Andreas Hild: „Dann haben wir 350 Mann!“ Wir: „Open BIM, Zugriff durch jeden, selbst vom Trockenbauer.“ Dionys Ottl: „Da hoffen wir mal, dass es dann Trockenbauautomaten gibt.“