Allgemeiner Lesesaal der Staatsbibliothek Berlin
Mitte Dezember 2012 wurde in Berlin der Schlüssel für den neuen Allgemeinen Lesesaal und weitere Neubauten am Standort Unter den Linden übergeben. Vor 70 Jahre ging hier durch Bombentreffer das Zentrum dieses Gebäudes verloren. Jetzt verfügt die größte wissenschaftliche Universalbibliothek Deutschlands wieder über moderne, funktionale, repräsentative Räume. Das Bibliotheksgebäude Unter den Linden, eröffnet 1914, wurde im Weltkrieg 1939-45 schwer beschädigt, der zentrale Kuppellesesaal wurde nie wieder aufgebaut.
Im Jahr 2000 gewann der Stuttgarter Architekt HG Merz den international ausgelobten Architekturwettbewerb zur Errichtung von mehreren Lesesälen und einem Tresormagazin sowie zur Instandsetzung des gewaltig großen 170 m langen, 107 m breiten und 13 Etagen hohen Altbaus.
Im jetzt abgeschlossenen ersten Bauabschnitt wurden Neubauten errichtet sowie der nördliche Teil der Bibliothek saniert. Neu entstanden sind der Allgemeine Lesesaal in Form eines Beinahe-Kubus mit 250 Arbeitsplätzen, ein Rara-Lesesaal, Tresormagazine und ein Freihandmagazin. Alle Neubauten wurden von HG Merz entworfen. Mit der parallelen Sanierung des die Neubauten umgebenden Altbaus des größten historischen Gebäudekomplexes in Berlins Zentrum wurden weitläufige Magazine, Räume für die Werkstätten der Bibliothek – Digitalisierung, Restaurierung und buchbinderische Arbeiten – sowie Büroräume hergerichtet. Alt- und Neubau sind voll klimatisiert.
Im zweiten Bauabschnitt wird bis voraussichtlich 2015/16 der südliche Teil des Altbaus saniert und ebenfalls modernisiert. Dabei werden weitere Magazinflächen, Büros und Veranstaltungsräume zurück gewonnen. Der Bund finanziert dieses für die Wissenschafts- und Kulturlandschaft bedeutende Bauprojekt vollständig mit insgesamt 406,5 Mio. €.