Anneliese Brost Musikforum Ruhr, Bochum
Die Stuttgarter Architekten Bez+Kock verwandelten die ehemalige Kirche Sankt Marien in Bochum in eine Heimat für ein Orchester, eine Musikschule und eine Bühne der regionalen Musikszene. Den Kirchenraum nutzten sie als Foyer und ordneten ihm beidseitig Konzerträume zu. In der Straßenflucht wurden diese
dabei nach hinten gerückt. Eine saubere Fuge hält Neues auf Abstand zum Alten. Der neohistoristischen Kirche mit ihrem neugotischen Formenreichtum gaben die Architekten betont schlichte Anbauten. Das alte Mauerwerk an der Kirchenfassade blieb unangetastet, die neuen Klinker wurden weiß geschlämmt.
Im Inneren wurde die Kirche deutlich verändert und der neuen Funktion angepasst. Terrazzo an Böden und Wänden lässt die Flächen miteinander verschmelzen und künstliches Licht, das in Spiegeln reflektiert, entmaterialisiert die Kirchendecke. Die Festlichkeit des ehemals sakralen Innenraumes bleibt auch in der neuen profanen Nutzung erhalten. Kupfer wird überall dort verwendet, wo Metall als Werkstoff benötigt wird. Die funktionalen Einbauten im Foyer sowie die Wände, Decken, der Deckenscreen und das Parkett des Konzertsaals wurden aus amerikanischer Kirsche gefertigt.