Anneliese Brost Musikforum, Bochum
Die Sehnsucht mancher deutscher Großstädte nach einem eigenen Konzerthaus muss groß sein. In Bochum ist diese Sehnsucht seit Ende 2016 wohl gestillt, hier konnte nach einem Wettbewerb 2013 der jüngst fertiggestellte Entwurf des Stuttgarter Büros Bez + Kock Architekten feierlich eröffnet werden.
Der Neubau gliedert sich in zwei Teile, die die 2002 profanierte St. Marien-Kirche zwischen sich nehmen: Im Süden liegt das Volumen für den großen Saal (ca. 1 000 Plätze) mit Notenarchiv, Anlieferung und Sonderräumen. Im Norden liegt – im gleichen, am Kirchenbestand orientierten Achsraster – ein kleineres, zum großen Saal um 90 Grad gedrehtes Volumen für den Multifunktionssaal (ca. 250 Plätze sowie Plätze in einem zuschaltbaren Raum für die Musikschule). Das Kirchenschiff dient als Verteilerraum mit
Ticket-Verkauf, Garderoben, WC und klassischen Foyerflächen.
Das helle Klinkermauerwerk mit großformatigen Fensteröffnungen und Oberlichtgaden knüpft zwar einerseits an die traditionelle Klinkerfassadenarchitektur Bochums an, verweist aber über die Farbigkeit und die Gliederung auf ihr zeitgenössisches Wesen. Im Westen des der Viktoriastraße folgenden neuen Riegels, also gleichsam auf der Rückseite des Forums, wird in den kommenden Jahren ein mit Bäumen bepflanzter Grünstreifen einen kleinen Park bilden. Der kann dann den terrassierten Sockel zu einem schönen städtischen Platz machen. Be. K.