Armadillo Box –
Kraftmaschine mit weichem Kern
Architekturhochschule Grenoble
Noch ein Haus im Haus und doch ganz anders, weniger bescheiden, mehr Komfort und Ausstattung, mehr Energieertrag. So lässt sich die Armadillo Box des Teams aus Grenoble beschreiben. Auch hier lässt sich die äußere Hülle zur Landschaft hin öffnen. Sie bildet jedoch keine abgeschlossene Klimaeinheit, sondern schützt als technoides Wetterdach den Außenraum des Hauses. Die Hülle ist eine wahre Kraftmaschine, dank zahlreicher Photovoltaik-Module, die das Doppelte der benötigten Energie produzieren sollen: Auf der Stahlkonstruktion liegen Glas-Photovoltaik-Aluminium-Module mit polykristallinen Siliziumzellen (250 Wp). An den Seiten ergänzen verstellbare Photovoltaik-Lamellen mit den ebenfalls polykristallinen Solarzellen den Ertrag (75 Wp). Stoffrollos im unteren Bereich verschatten zusätzlich die Bauteile des inneren Hauses. Das Wetterdach dient zur Verschattung der Terrasse, der Bauteile und Fensterflächen und schützt die darunterliegende Holzkonstruktion vor Regen.
Die Holzkonstruktion bildet den eigentlichen Wohnkern. Sie besteht aus vorgefertigen Doppelrahmen aus Massivholz, die im Osten und Westen mit Sandwichpaneelen fensterlos ausgefacht sind. Die Paneele setzen sich zusammen aus Holzwerkstoffplatten außen und innen, einer Holzfaserdämmung im Kern und einem Lehmputz auf der Innenseite. Die Süd- und Nordfassaden sind vollflächig verglast. Küche und Bad sind in den offen gestalteten Innenraum mittig eingestellt und zonieren wie ein Raummöbel die Wohnfläche. Glasschiebetüren trennen nach Bedarf einzelne Räume ab und verschwinden sonst im Wandaufbau.
Vor allem die Details machen den Unterschied zum Projekt aus Barcelona: eine edle Küche, Bambusparkett, glattgeschliffene Holzdeckenpaneele und Einbaumöbel sowie eine repräsentative Beleuchtung. Das Team der Armadillo Box setzt andere Prioritäten als das des Low³. Hier ist Ökologie weniger eine Frage der Reduzierung auf das Wesentliche als der Erweiterung um Energietechnik.