BND-Zentrale Berlin teilbezogen

Die Zahlen, die man an die beinahe fertiggestellte BND-Zentrale in Berlin hängen kann, haben alle etwas Gewaltiges: 260 000 m² Bürofläche, Baukosten 0,92 Mrd. €, mehr als 3 300 Büroräume, 20 000 km Glasfaserkabel ... und gäbe es noch eine Fenstersteuer würden die Gesamtkosten für Bau, Ausstattung und Umzug der Agenten von München in die Hauptstadt nicht bei 1,3 Mrd. € bleiben, zur Zeit sind rund 14  000 Fenster eingebaut.

280 m lang, 150 m breit ist der Komplex, der auf einer langjährigen Brache in Berlin Mitte steht, wo in der Weimarer Zeit ein Exerzierfeld war, später ein Polizeistadion. Das wurde im Weltkrieg 1939-45 zerstört und durch das Stadion der Weltjugend ersetzt. Welches wiederum verschwinden musste für eine gescheiterte Olympia Bewerbung. Jetzt darf der BND in diesem megalomanen Kasten arbeiten, den Kleihues + Kleihues, Berlin, in einem Wettbewerb 2005 erfunden haben; nicht, dass die im Wettbewerb unterlegenen Büros Henn Architekten, München/Berlin, Hilmer & Sattler und Albrecht, Berlin/München und ASP Schweger Assoziierte mit KCAP/ASTOC und AS+P Albert Speer & Partner, Hamburg/Köln/Frankfurt hier erfindungsreicher waren. Ganz offenbar haben sich alle Teams an den zur Zeit gängigen Bürorasterfassadentypen orientiert. Und dabei übersehen, dass solch ein Muster schnell monoton wird, wenn der Maßstab nicht mehr stimmt.

Der Architekt Jan Kleihues im Deutschlandradio Kultur: Man habe es „wirklich mit einem hochgradig professionellen Dienst zu tun gehabt“ und trotz aller Kritik an dem Gebäude sei er „letztendlich sehr glücklich“ mit dem Ergebnis. Anfang April 2014 sind 174 Mitarbeiter eingezogen, bei Fertigstellung 2016 werden es 4000 sein. Be. K.

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